Podgorica/Zagreb – Das Denkmal für Miro Baresic in seinem kroatischen Geburtsort Drage (Dalmatien) sorgt für eine weitere Protestnote. Einen Tag nach Serbien hat sich am Dienstag nun auch Montenegro wegen des Monuments für den verurteilten Mörder beschwert. In jüngster Zeit kam es vor allem zwischen Belgrad und Zagreb zu einem regen Austausch von Protestnoten, dessen Annahme mittlerweile gerne verweigert wird.

Baresic war 1971 wegen des Mordes am jugoslawischen Botschafter in Stockholm, Vladimir Rolovic, in Schweden zur lebenslangen Haft verurteilt worden. Der kroatische Emigrant war nach 14 Jahren entlassen worden und ging nach Südamerika. Baresic kehrte 1991 nach Kroatien zurück, wo er im Krieg ums Leben kam.

Rolovic, ein Jugoslawe montenegrinischer Abstammung, sei ein "hervorragender Kämpfer gegen den Faschismus" gewesen, heißt es laut Aussendung in der Protestnote Montenegros. Podgorica fordert die kroatische Regierung auf, sich von diesem "nichtzivilisatorischen Akt" – der Errichtung des Denkmals für Baresic – zu distanzieren. (APA, 2.8.2016)