Unterstützer der ANC-Partei in der Stadt Vuwani in der Region Limpopo.

Foto: AFP/MUJAHID SAFODIEN

Pretoria – In Südafrika haben am Mittwoch Kommunalwahlen begonnen. Sollten diese für die Regierungspartei, den Afrikanischen Nationalkongress (ANC), schlecht laufen, könnten Rufe nach einem Rücktritt von Präsident Jacob Zuma lauter werden.

Zahlreiche Korruptionsskandale haben dem Ansehen Zumas und seiner Partei geschadet. Zudem wächst der Unmut der Bevölkerung angesichts der Arbeitslosenrate von knapp 27 Prozent. Die Wirtschaft stagniert und selbst ausländische Investoren wurden durch die politische Misswirtschaft vorsichtiger.

Warteschlangen

Bereits vor Öffnung der Wahllokale in der Früh (07.00 Uhr MESZ) bildeten sich an manchen Orten Warteschlangen. Rund 26 Millionen registrierte Wähler können ihre Stimmen bis zum Abend (19.00 Uhr MESZ) abgeben.

Der ANC könnte Umfragen zufolge mehrere der acht großen von insgesamt 259 Gemeinden verlieren, darunter auch die Hauptstadt Pretoria und die Wirtschaftsmetropole des Landes, Johannesburg.

Wechselnde Wählerschaft

Derzeit hält die führende Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) unter den Großstädten lediglich Kapstadt. Lange galt die DA als eine weiße Partei. Doch auch die wachsende schwarze Mittelklasse tendiert immer mehr dazu, die Partei zu wählen. An deren Spitze steht mittlerweile ein Schwarzer, Mmusi Maimane.

Die linke Partei "Ökonomische Freiheitskämpfer" (EFF) stellten bereits ein Jahr nach ihrer Gründung 2013 die drittgrößte Partei des Landes.

Der ANC, die einst von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela angeführte Befreiungspartei, hat in den vergangen Jahren an Popularität eingebüßt. Gewann die Partei bei den nationalen Wahlen 2009 noch 66 Prozent der Stimmen, waren es 2014 rund 62 Prozent. (APA, 3.8.2016)