Die Querbeet-Teilnehmer arbeiten bei Werkstätten gemeinsam an Projekten.

Vielfältiges Wandern: Engagierte Ehrenamtliche und die neuen Gemeindebürger lernen sich bei den gemeinsamen Aktivitäten kennen.

Salzburg – Integration beginnt im Kleinen, regional in der Gemeinde. Der Salzburger Verein iKult hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Zusammenleben von Menschen verschiedener Kulturen zu erleichtern, durch gemeinsame Aktivitäten und intensiven Dialog. Denn durch Reden kommen d' Leut zam.

Die beiden Salzburgerinnen Andrea Folie und Katrin Reiter haben vor zwei Jahren die Idee für das Projekt Querbeet geboren. "Es gibt viele Einzelkämpfer, die sich in den Regionen als Freiwillige engagieren", sagt Folie. Ziel sei es, diese Einzelpersonen oder Organisationen zu vernetzen, mit Asylwerbern, Asylberechtigten und Vereinen zusammenzubringen und gemeinsame Projekte zu entwickeln. "Die Ehrenamtlichen profitieren von der professionellen Struktur im Hintergrund und haben Ansprechpartner, die sie entlasten", erklärt Folie. "Das Thema der gesellschaftlichen Vielfalt wird uns noch lange beschäftigen, und das kann nicht nur am Ehrenamt lasten."

Als ersten Schritt setzten sich alle Interessierten bei einer Projektwerkstatt zusammen. Dort werden zunächst Ideen für gemeinsame Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Kultur und Sport gesammelt. Die beiden Initiatorinnen arbeiten mit den Bildungs- und Kultureinrichtungen der Gemeinde und den Vereinen zusammen. Bestehende Strukturen sollen genutzt werden. Die einzelnen Projekte, die gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet werden, sind vielfältig: Ob ein gemeinsames Theaterstück, eine kulturübergreifende Friedenswallfahrt oder ein Fußballtunier gemeinsam mit einem Frauenfußballverein.

In Saalfelden und Lofer im Salzburger Pinzgau läuft das Projekt bereits als Pilot, je 70 Personen pro Gemeinde arbeiten aktiv an Querbeet mit, je sechs Projekte pro Gemeinde wurden schon entwickelt. Am 15. November werden alle Projekte im Kunsthaus Nexus vorgestellt und präsentiert. Hinzu kommt eine Fotoausstellung der Bilder, die beim Schulprojekt mit Flüchtlingen entstanden sind.

Der Verein reichte das Projekt beim landesweiten Wettbewerb "Zukunftslabor Salzburg 2016" ein und wurde mit 20.000 Euro prämiert. Mit dem Fördergeld wird die Projektdurchführung in Lofer und Saalfelden für ein Jahr finanziert. Unterstützt wird der Verein iKult auch vom Salzburger Bildungswerk und dem Integrationsreferat des Landes Salzburg. (Stefanie Ruep, 9.8.2016)