David Klass, "Siegen kann tödlich sein". 232 Seiten / € 18,50. Freies Geistesleben, Stuttgart 2015

Foto: Freies Geistesleben

Daniel ist ein Mitläufer an der Highschool, ein Niemand und sportlich unbegabt. Immerhin spielt er ein wenig Schach, ist aber auch im Schulschachklub der "Patzer-Arsch", den keiner in der Mannschaft will. Die Nominierung für ein Vater-Sohn-Turnier kann er sich nicht erklären – bis er begreift, dass es nicht um ihn, sondern um seinen Vater geht, der als Teenager Schachgroßmeister war, wovon er seiner Familie jedoch nie etwas verraten hatte.

Wie es zu diesem Geheimnis kam, warum sein Vater – wie der Autor selbst im Alter von 19 – dem geliebten Schach abschwur und wie dramatisch sein Comeback verläuft, ist der Stoff eines erstklassig geschriebenen, spannenden Thrillers, im Zuge dessen Nerven blankliegen, Familienzwiste eskalieren und das nächste Herzversagen immer nur wenige Züge entfernt lauert.

Ein Pageturner, für dessen Verschlingen keinerlei Ahnung vom Krieg auf den 64 Feldern erforderlich ist, aufgewertet mit einer Geschichte um das Zusammenwachsen einer Familie und gewürzt mit einer Prise altersgerechter Romantik. (Helmuth Santler, 10.8.2016)