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Zerstörte Fabrikshalle in Sanaa.

Foto: REUTERS/Khaled Abdullah

Kairo – Nach ergebnislosen Friedensgesprächen für den Jemen hat eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition erstmals seit fünf Monaten wieder die jemenitische Hauptstadt Sanaa bombardiert. Ziele seien unter anderem der Präsidentenpalast und ein Militärstützpunkt gewesen, berichteten Bewohner am Dienstag.

Bei den Luftangriffen sind nach jemenitische Angaben in Sanaa mindestens 14 Zivilisten getötet worden. Weitere neun seien verletzt worden, als die Kampfflugzeuge eine Lebensmittelfabrik in Sanaa angegriffen hätten, hieß es am Dienstag aus Kreisen des jemenitischen Gesundheitsministeriums.

Kämpfer, die aufseiten der international anerkannten Regierung stehen, wollen von Norden und Osten auf Sanaa vorrücken, das von den schiitischen Houthi-Rebellen kontrolliert wird. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition besteht vor allem aus Golfstaaten und unterstützt die Regierung von Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi, die vor den Houthi-Rebellen in das Nachbarland geflüchtet ist. Die Rebellen sind mit dem Iran verbündet.

Luftangriffe auf Ziele der Houthis

Saudi-Arabien und seine Alliierten sind seit dem vergangenen Jahr tausende Luftangriffe auf mutmaßliche Ziele der Houthis und ihrer Verbündeten geflogen. Im März wurden die Angriffe auf Sanaa eingestellt, weil das Militärbündnis und die Rebellen informell vereinbart hatten, sich an der Grenze zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen nicht mehr zu bekämpfen. Seitdem konnten zivile Flugzeuge und Maschinen mit Hilfsgütern den Flughafen ansteuern.

Vertreter beider Seiten hatten sich zuletzt am Wochenende in Kuwait zu Friedensverhandlungen unter Vermittlung der Uno getroffen. Die Gespräche wurden aber unterbrochen; sie sollen innerhalb eines Monats fortgesetzt werden. (APA, 9.8.2016)