Khartum – Mehrere Rebellengruppen und Oppositionsparteien haben sich auf einen Fahrplan für Friedensgespräche im Sudan geeinigt. Die von der Afrikanischen Union (AU) vermittelte Roadmap sei nach mehrtägigen Gesprächen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba unterzeichnet worden, hieß es am Dienstag.

Ziel der Übereinkunft ist ein Ende der gewaltsamen Konflikte in den Regionen Darfur, Blauer Nil und Südkordofan. In den vergangenen Jahren waren in den Gebieten, in denen sich ethnische Minderheiten gegen die Regierung von Präsident Omar al-Bashir auflehnten, zehntausende Menschen getötet und Millionen weitere vertrieben worden. Bei ähnlichen Verhandlungen mit der Regierung im März hatten sich die Rebellen noch geweigert, den Fahrplan für Friedensgespräche mit der Regierung zu unterzeichnen. Nach der Zusage, dass über strittige Punkte noch einmal debattiert werde, lenkten sie nun ein.

Ein Ende der Kriege und der Zugang zu humanitärer Hilfe hätten nun Priorität, erklärte die Gruppe Sudan Call, die mehrere Rebellengruppen und Oppositionsparteien vereint. Die sudanesische Regierung begrüßte die Unterzeichnung des Fahrplans. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung Nord (SPLM-N) und eine Untergruppe der Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA).

Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, die Übereinkunft sei ein "wichtiger Schritt, um die Kämpfe zu beenden und zu einer nachhaltigen Aussöhnung zu gelangen". Nun müssten beide Seiten "zügig dafür sorgen, dass die Waffen endlich schweigen und die Menschen in den betroffenen Gebieten Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten". Auch die EU begrüßte die Einigung. (APA, 9.8.2016)