Berlin – Die Linke in Deutschland hat die von Unionspolitikern erhobene Forderung nach einem Verbot der Vollverschleierung scharf kritisiert. "Die Burka-Debatte ist Stimmungsmache mit erhöhtem Rassismus-Faktor", sagte Linken-Parteichef Bernd Riexinger am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

"Weder Nonnen noch Muslima sind wegen ihrer religiösen Kopfbedeckung ein Problem für unsere Gesellschaft, sondern diejenigen Politiker, die den Rechtsstaat und die Grundrechte schleifen wollen."

In der Diskussion um die innere Sicherheit in Deutschland hatten mehrere CDU-Politiker gefordert, die Vollverschleierung muslimischer Frauen zu verbieten. Dies lehnte Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) jedoch ebenso wie eine Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft ab.

"Nicht junge Muslima sind ein Sicherheitsrisiko für unsere Gesellschaft, sondern diejenigen die Demokratie und gleiche Rechte in Frage stellen: rechtsextreme und rassistische Gewalttäter und religiöse Fundamentalisten – egal ob diese islamistisch oder in der AfD organisiert sind", kritisierte Riexinger.

"99,9 Prozent" aller muslimischen Frauen in Deutschland zeigten ihr Gesicht, fügte der Linken-Vorsitzende hinzu. "Nicht ein Kopftuch verhindert Integration, sondern die Erfahrungen von ungleichen Chancen, von Diskriminierung, Unsicherheit und Machtlosigkeit." (APA, 13.8.2016)