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Omar McLeod nimmt die Hürden am schnellsten.

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Derek Drouin packt es.

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Rio de Janeiro – Die Favoriten haben sich bei den Leichtathletik-Entscheidungen der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro am Dienstag durchwegs durchgesetzt. Am klarsten war der Sieg von Omar McLeod über 110 m Hürden: Der 22-jährige Jamaikaner triumphierte in 13,05 Sekunden überlegen. Es war die erste olympische Goldmedaille Jamaikas in dieser Disziplin.

Auf den ersten 50 Metern mit dem Spanier Orlando Ortega und Dimitri Bascou aus Frankreich noch gleichauf, setzte sich McLeod ab der siebenten Hürde schier unwiderstehlich ab. Am Ende rannte er zwölf Hundertstelsekunden früher über die Ziellinie als der Zweite Ortega. Europameister Bascou holte Bronze.

"Auf den Hürdenstrecken geht alles über den Charakter. Ich habe hart gearbeitet, hart gebetet und den Moment genützt", meinte McLeod nach seinem größten Triumph. Nach all den Entbehrungen war für den Jamaikaner rasch klar, wie er sich belohnen würde: "Jetzt werde ich so viel Eis und Kuchen essen, wie ich kann."

In Abwesenheit von Weltrekordhalter Aries Merrit fiel sein Sieg klar aus, dabei war es die langsamste Siegerzeit seit Barcelona 1992. Damals hatte der später für Österreich laufende Kanadier Mark McKoy 13,12 Sekunden gebraucht. Merrit, der Olympiasieger von London 2012, war bei den Vorausscheidungen in den USA gescheitert.

Im Hochsprung sicherte sich der Kanadier Derek Drouin nach WM- auch Olympia-Gold. Als einziger Hochspringer überwand er die Höhe von 2,38 m. "Es schmeckt sehr süß. Ich habe einige Opfer gebracht, aber ich habe mich auf meine mentale Stärke immer verlassen können", meinte Drouin.

Der 26-Jährige übersprang im Finale jede Höhe gleich beim ersten Versuch. Zumindest solange es drauf ankam: Bei 2,40 m fiel die Stange, doch zu diesem Zeitpunkt war Drouin bereits Olympiasieger. Mutaz Barshim aus Katar und der Ukrainer Bogdan Bondarenko, die sich in den vergangenen Jahren unzählige Duelle geliefert hatten, holten sich mit 2,36 m bzw. 2,33 m Silber und Bronze.

Im 1.500-Meter-Lauf der Damen verwies die erst 22-jährige Kenianerin Faith Kipyegon Weltmeisterin und Weltrekordlerin Genzebe Dibaba aus Äthiopien in 4:08,92 Minuten deutlich auf Platz zwei. Kipyegons Tempoverschärfung auf den letzten beiden Runden konnte niemand folgen. Eine Topzeit war nach einem extrem langsamen Beginn dennoch außer Reichweite. Darja Klischina, die nach ihrem erfolgreichen Einspruch beim CAS als einzige russische Leichtathletin in Rio starten darf, zog mit 6,64 m als Achte ins Weitsprung-Finale ein. (APA; 17.8.2016)

110 m Hürden Männer: 1. Omar McLeod (JAM) 13,05 Sek. – 2. Orlando Ortega (ESP) 13,17 – 3. Dimitri Bascou (FRA) 13,24 – 4. Pascal Martinot-Lagarde (FRA) 13,29 – 5. Devon Allen (USA) 13,31 – 6. Johnathan Cabral (CAN) 13,40 – 7. Milan Trajkovic (CYP) 13,41 – 8. Ronnie Ash (USA) 13,45

1.500 m Frauen: 1. Faith Kipyegon (KEN) 4:08,92 Min. – 2. Genzebe Dibaba (ETH) 4:10,27 – 3. Jennifer Simpson (USA) 4:10,53 – 4. Shannon Rowbury (USA) 4:11,05 – 5. Sifan Hassan (NED) 4:11,23 – 6. Meraf Bahta (SWE) 4:12,59 – 7. Laura Muir (GBR) 4:12,88 – 8. Dawit Seyaum (ETH) 4:13,14 – 9. Besu Sado (ETH) 4:13,58 – 10. Sofia Ennaoui (POL) 4:14,72

Hochsprung Männer: 1. Derek Drouin (CAN) 2,38 m – 2. Mutaz Barshim (QAT) 2,36 – 3. Bogdan Bondarenko (UKR) 2,33 – 4. Andrij Protsenko (UKR) und Robert Grabarz (GBR) je 2,33 – 6. Erik Kynard (USA) 2,33