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Das Lachen ist ihnen nicht vergangen: Lara Vadlau/ und Jolanta Ogar.

Foto: Reuters/Tessier

Rio de Janeiro/Rio/Copacabana – Für Österreichs Olympisches Komitee sind am Donnerstag bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro zwei weitere Top-Ten-Plätze dazugekommen, damit hält man wie 2012 in London bei 17. Die 470er-Segler Matthias Schmid/Florian Reichstädter wurden Gesamt-Achte, Lara Vadlau/Jolanta Ogar in der gleichen Klasse Neunte. Die Erwartungen freilich waren weit höher, wie es weitergeht, ist offen.

Vadlau/Ogar waren als einmal Erste und einmal Dritte zweimal in den zehn Wettfahrten auf dem Podest. Das Medal Race bestritt die zweifache Ex-Weltmeisterin und aktuelle WM-Dritte Vadlau mit Handverletzung, wurde Neunte. "Auf die Hand kann ich es aber nicht schieben, es tut weh, vielleicht ist es gebrochen", sagte die Kärntner Steuerfrau, die noch keine Zeit für einen Spitalsbesuch fand. "Es war ein Muss, dass wir das heute fahren", sagte sie zum Antreten.

Jetzt muss erst einmal alles zusammengepackt werden, dann geht es nach Hause. "Es wird sehr langsam leichter, aber lustig ist es noch immer nicht", sagte Vadlau zum enttäuschenden Abschneiden. Dass sich keine Medaille mehr ausgeht, stand bereits am Dienstag fest.

Wie die Zukunft aussehen wird, machen Vadlau und Ogar davon abhängig, wie die finanziellen Förderungen aussehen werden und welche Bootsklassen 2020 bei den Sommerspielen in Tokio olympisch sein werden. Denn der 470er als reine Herren- und reine Damenklasse wackelt bzw. soll zur Mixed-Kategorie werden.

"Wenn wir weitermachen, dann zusammen"

Das ist für das Duo keine Option, es will unbedingt zusammenbleiben, das Frauenboot 49er FX ist deshalb ein Thema. "Wir werden uns zusammensetzen, wenn die Emotion runtergegangen ist. Wir werden über alles reden. Wenn wir weitermachen, dann zusammen. Wir sind motiviert, aber sehr traurig, weil wir nicht erreicht haben, was wir wollten", sagte Vorschoterin Ogar. "Der 49er FX ist für mich ein Thema, für Jolanta nicht so, aber ich werde sie noch überreden", meinte Vadlau. Und Ogar nickte sogleich.

Schmid/Reichstädter hatten in den zehn Wettfahrten des Grunddurchgangs auch einen ersten, einen zweiten und einen dritten Platz angeschrieben, im Medal Race verpatzten sie den Start, landeten auf Rang sieben. "Rausgekommen ist gesamt ein einstelliges Ergebnis, es ist nicht das, was wir uns erhofft haben, aber blamieren oder schämen müssen wir uns jetzt auch nicht", erklärte Vorschoter Reichstädter.

Was die Zukunft bringen wird, hängt ebenfalls einerseits an der im November zu erwartenden Entscheidung des Segel-Weltverbandes über die olympischen Bootsklassen, andererseits an der Förderung. "Was man bedenken muss, ist, ob wir im Bundesheer bleiben dürfen, oder ob sie uns jetzt raushauen. Und gibt es Team Rio (dann Team Tokio/Anm.) weiter. Wir sind in einem Alter, es muss halbwegs durchfinanziert sein. Ich habe keine Lust mehr, 200 Tage im Jahr im Auto zu schlafen und mit der Hand in den Mund zu leben", sagte Schmid, und Reichstädter pflichtete dem bei. "Wir schauen, ob der 470er olympisch bleibt und wie sich das Ganze herum entwickelt." Es sei nichts ausgeschlossen, auch nicht eine andere Bootsklasse.

Die 470er-Goldmedaillen gingen bei den Damen an die Britinnen Hannah Mills/Saskia Clark, bei den Herren an die Kroaten Sime Fantela/Igor Marenic. Die 49er-Klasse gewannen die Neuseeländer Peter Burling/Blair Tuke, die Österreicher Nico Delle Karth/Niko Resch hatten das Medal Race verpasst. Die Brasilianerinnen Martine Grael/Kahena Kunze gewannen die 49er-FX-Klasse