Bregenz – Mobile Hilfsdienste (MoHi) sind das Rückgrat ambulanter Betreuung von Pflegebedürftigen in Vorarlberg. 1785 Mitarbeitende, in der überwiegenden Mehrzahl Frauen, stehen den 51 Anbietern zur Verfügung. Diese Beschäftigten aus prekären Arbeitsverhältnissen zu lösen und zu Anstellungen zu verhelfen ist Ziel von Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne). Die Landesregierung nähert sich diesem Ziel schrittweise.

50 bis 55 Halbtagsanstellungen werden zusätzlich finanziert, kündigte Wiesflecker nach dem wöchentlichen Regierungsfoyer an. 500.000 Euro stellen Land und Gemeinden dafür bereit. Betreute Personen müssen zwölf Euro pro Stunde als Finanzierungsanteil beitragen.

Anstellung statt Prekariat

Aktuell sind 43 MoHi-Mitarbeiterinnen angestellt. Der Großteil der MoHi-Dienstleistenden arbeitet jedoch als Neue Selbstständige oder Freie Dienstnehmerinnen.

Dazu sollen nun 50 bis 55 weitere Angestellte (bezahlt nach Kollektivvertrag für Heimhelfer/innen) kommen. Man wolle Erfahrungen sammeln, sagt Wiesflecker. Sie befürworte den weiteren Ausbau, sagte die Landesrätin, zeigte sich aber auch realistisch, was die Zustimmung der Gemeinden anbelangt: "Es war das schon eine schwere Geburt."

Kriterien für die Anstellung sind eine Ausbildung als Heimhelferin, Heimhelfer oder eine vergleichbare Ausbildung, die Bereitschaft, auch nachts oder am Wochenende zu arbeiten, Bedarf in der Region, Mitarbeit in gerontopsychiatrischer Pflege.

Mobile Hilfsdienste haben 2015 in Vorarlberg 5000 Menschen in rund 600.000 Stunden betreut. Land und Gemeinden finanzieren über den Sozialfonds mit rund zwei Millionen Euro jährlich, die Gemeinden bezahlen noch eine Million Euro dazu. (Jutta Berger, 23.8.2016)