Android 7.0 "Nougat" ist enthüllt. Aber wann kommt es als Update?

Foto: Google

Mit Android 7.0 hat Google vor kurzem eine neue Version seines Betriebssystems vorgestellt. Neben einigen neuen Funktionen kann dieses mit zahlreichen Verbesserungen an der Softwarebasis aufwarten, von denen sämtliche Android-Nutzer profitieren – also unabhängig davon, wie der jeweilige Android-Anbieter die Oberfläche umgestaltet. Doch die besten Neuerungen bleiben theoretischer Natur, wenn sie das eigene Gerät nie erreichen. Insofern soll im Folgenden eine Übersicht geboten werden, welche Smartphones und Tablets die neue Version erhalten sollen. Wie immer ist so ein Service Stückwerk, insofern soll der Artikel laufend aktualisiert werden. Falls wir etwas übersehen, freuen wir uns natürlich über Hinweise der Leser und Leserinnen über neue Informationen via Posting im Forum oder auch per E-Mail.

Google

Beginnen wir mit dem Android-Hersteller selbst: Üblichweise liefert Google neue Versionen des Betriebssystems am schnellsten von allen Anbietern aus, und hier scheint auch "Nougat" keine Ausnahme zu bilden. Parallel zur Vorstellung von Android 7.0 hat Google angekündigt, welche der eigenen Geräte das Update erhalten werden. Konkret handelt es sich dabei um

  • Nexus 6P
  • Nexus 5X
  • Pixel C
  • Nexus 6
  • Nexus 9
  • Nexus Player

Das drei Jahre alte Nexus 5 und das Tablet Nexus 7 (2013) werden die neue Version hingegen nicht mehr bekommen, sondern bis zu ihrem Support-Ende mit monatlichen Sicherheits-Updates für Android 6.0.1 versorgt. Google hat bereits mit der Auslieferung der entsprechenden Updates begonnen, wobei man wie üblich ein Wellensystem einsetzt, um bei etwaigen Problemen den Rollout zu stoppen. Es kann also einige Wochen dauern, bis wirklich alle Nutzer die neue Version erhalten.

Wer nicht so lange warten will, kann allerdings zum einen oder anderen Trick greifen. So gibt es für Google-Geräte sowohl Factory Images als auch Full System OTAs, die sich manuell einspielen lassen. Beides setzt allerdings ein gewisses technisches Vorwissen voraus, zudem gehen bei der ersten Option auch sämtliche Nutzerdaten verloren, das Gerät muss also frisch aufgesetzt werden. Insofern sei noch auf einen weiteren kleinen Trick verwiesen: Wer dem Android Beta-Programm beitritt, bekommt die neue Version umgehend als Update an sein Gerät geschickt. Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, das man ein paar Tage später das Beta-Programm wieder verlässt, ansonsten bekommt man künftig laufend Testversionen für kommende Betriebssystemversionen zugeschickt. Zudem klappt das Ganze natürlich nur für jene Geräte, für die Google auch tatsächlich schon die Updates verschickt, nach aktuellem Stand (24.8) sind dies Nexus 6P, Nexus 5X, Pixel C, Nexus 9 (WIFI only) und der Nexus Player. Alle anderen erhalten bei der Aktivierung des Beta-Programms statt dessen die aktuellste Developer Preview 5 für Android 7.0, hier sollten die Nutzer also noch warten.

Sony

Der japanische Konzern war zuletzt sichtlich bemüht, enger mit Google für die Auslieferung neuer Android-Versionen zusammenzuarbeiten, und hatte dabei auch als erstes Unternehmen überhaupt mit einzelnen Geräten direkt am Preview-Programm von Android 7.0 teilgenommen.Mittlerweile hat Sony auch eine Liste veröffentlicht, welche der eigenen Geräte die neue Version erhalten sollen. Dies sind:

  • Xperia Z3+
  • Xperia Z4 Tablet
  • Xperia Z5
  • Xperia Z5 Compact
  • Xperia Z5 Premium
  • Xperia X
  • Xperia XA
  • Xperia XA Ultra
  • Xperia X Performance

Einen Zeitrahmen für die Auslieferung all dieser Updates liefert das Unternehmen nicht, sondern spricht nur vage von "so bald wie möglich" und verweist ansonsten auf seinen Twitter-Account für aktuelle Informationen. Was an dieser Liste verblüfft, ist, dass ein Gerät fehlt, das als sicherer Kandidat für die neue Version galt: Das Xperia Z3, das Teil des Preview-Programms für Android 7.0 war. Im Netz kursieren Gerüchte, dass dies am verwendeten Prozessor liegt, da Google den Support für den Snapdragon 801 in den letzten Wochen aus Android entfernt habe. Dass man diesen Schritt willkürlich vornimmt, ist aber eher unwahrscheinlich. Realistischer ist, dass Qualcomm schlicht den Support für seinen Chip eingestellt hat, und ohne dessen proprietäre Treiber können die Hersteller auch selbst kein seriöses Sicherheitsversprechen mehr abgeben.

HTC

Bereits vor einigen Monaten hat der taiwanesische Hardwarehersteller HTC klar gemacht, welche Geräte ganz sicher ein Update auf Android 7.0 erhalten werden:

  • HTC 10
  • HTC One A9
  • HTC One M9

Mittlerweile hat man diese Information bestätigt, und nennt auch einen Zeitrahmen: Als erstes sollen entsperrte HTC 10 an der Reihe sein, als Zeitpunkt spricht man hier vom vierten Quartal. Danach folgen die frei gekauften Ausgaben von One M9 und One A9 bevor die jeweiligen Provider-Varianten an der Reihe sind. Mit dieser Ankündigung wird auch klar, dass HTC ein im Vorjahr gegebenes Versprechen bricht. Damals hatte man damit geworben, dass das One A9 Updates auf neue Android-Versionen maximal 15 Tage nach dem Launch für Nexus-Geräte erhalten soll. Von diesem Ziel ist man mit der aktuellen Ankündigung weit entfernt.

LG

Dem südkoreanischen Unternehmen kommt eine besondere Ehre zuteil: Darf es doch das erste Smartphone liefern, das bereits mit Android 7.0 ausgeliefert wird, das LG V20 soll in Kürze offiziell vorgestellt werden. Ansonsten gibt es noch keine offiziellen Informationen zu den Nougat-Update-Plänen des Herstellers, allerdings testet man in Südkorea bereits Android 7.0 für das LG G5. Dies passt auch zu den Erfahrungen der letzten Jahre, in denen LG immer versucht hat, sein aktuelles Top-Smartphone zumindest für das eine oder andere Land besonders flott zu aktualisieren. Zu erwarten ist jedenfalls, dass auch das LG G4 und das LG V10 Android 7.0 erhalten werden, für all anderen Geräte gilt es auf ein Statement des Herstellers zu warten.

Samsung

Der größte Smartphone-Hersteller der Welt ist auch einer, der ziemlich tiefgreifende Änderungen an Android vornimmt. Ein flinkes Updates auf Android 7.0 sollte man sich insofern alleine schon deswegen nicht erwarten. Ein offizielles Statement gibt es zwar auch hier noch nicht, allerdings hat das Unternehmen durchblicken lassen, dass sein gerade erst vorgestelltes Galaxy Note 7 die neue Version im Oktober oder November erhalten soll. Insofern stehen die Chancen nicht schlecht, dass auch das Galaxy S7 (Edge) noch dieses Jahr bedient wird.

Huawei

Der chinesische Anbieter ist in den letzten Jahren zur Nummer 2 unter den Android-Herstellern avanciert, und dabei scheint man auch gewillt zu sein, künftig schneller Updates auf neue Versionen zu liefern. Zumindest wurde bereits vor einigen Wochen eine Testversion von Android 7.0 für das Huawei P9 gesichtet. Auch das Mate 8 soll sicher ein "Nougat"-Upgrade erhalten. Darüber hinausgehende Informationen gibt es derzeit noch nicht.

Motorola / Lenovo

In der Vergangenheit hat sich Motorola einen Namen für besonders flotte Updates auf neue Android-Versionen gemacht. Seit der Übernahme durch Lenovo hat sich hier aber vieles zum Schlechteren verändert, insofern lässt sich derzeit nicht abschätzen, wann Android 7.0 auf Motorola- und Lenovo-Geräten landen werden.

Nvidia

Auch der Grafikkartenspezialist hat einige Android-Geräte im Angebot, und gehört dabei zu den Unternehmen, die üblicherweise am schnellsten neue Android-Versionen ausliefern. Einen konkreten Zeitplan gibt es zwar noch nicht, allerdings ist zumindest schon klar, dass zumindest das

  • Nvidia Shield Android TV

ein Update erhalten wird. Dabei will man auch neue Funktionen von Android 7.0 nutzen wie die Bild-in-Bild-Funktion und DVR-Unterstützung.

Vermischtes

Auch von anderen Herstellern wie OnePlus, ZTE oder Blackberry gibt es derzeit noch keine offiziellen Aussagen zu den Android-7.0-Plänen. Wie eingangs bereits erwähnt, werden wir diese hinzufügen, sobald mehr bekannt ist.

Bei all dem oben Erwähnten gilt es noch einen unerfreulichen Fakt der aktuellen Android-Situation festzuhalten: All die Versprechen gelten nur für frei erworbene Geräte. Über einen Mobilfunker gekaufte Geräte erhalten die Updates oft wesentlich später, oder in einigen Fällen auch gar nicht. Zudem bedeutet die Verfügbarkeit eines Updates noch nicht, dass dieses auch global erhältlich ist. Zum Teil gibt es hier monatelange Verzögerungen zwischen einzelnen Ländern. (Andreas Proschofsky, 24.8.2016)