Mit 450 Wohneinheiten zählt die kürzlich fertiggestellte Waldmühle Rodaun zu den größeren Wohnhausanlagen in Wien. Doch die Lage am südwestlichen Stadtrand, auf dem Areal einer stillgelegten Zementfabrik, könnte dezentraler nicht sein.

Sehr einladend wirken die mehr als 200 Meter lange Betonmauer und das Parkhaus entlang der Kaltenleutgebner Straße 24 nicht. Hier befindet sich auch ein Supermarkt – der einzige Nahversorger im unmittelbaren Umfeld.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Die eigentliche Wohnhausanlage – erbaut von den gemeinnützigen Bauträgern ÖSW, WBV-GPA, Familienwohnbau und Wien-Süd – befindet sich in erhöhter Lage auf einem bewaldeten Südhang. Hier stand einst die 1995 stillgelegte und 2012 abgerissene Lafarge-Perlmooser Zementfabrik.

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Der große Niveauunterschied zwischen Straße und Wohnhäusern wird bereits beim Betreten des Grundstücks sichtbar.

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In der Sockelzone der Wohnhäuser befinden sich mehrere Gemeinschaftsräume, ein Kaffeehaus sowie ein Kindergarten. Eine große Wiese verbindet die beiden Wohnblöcke mit einem Grünraum.

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In Zusammenarbeit mit der Caritas werden 77 Wohnungen für ältere Personen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen angeboten. Sie sind bereits mit einer Küche ausgestattet und barrierefrei.

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Auf dem Dach des Parkhauses befinden sich weitere Wohnungen sowie die Räume der Hausverwaltung. Der üppige Grünraum lässt vergessen, dass man sich eigentlich noch immer in der Stadt befindet.

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Ebenfalls vorhanden ist ein 20 Meter langes Schwimmbad. Es soll den Bewohnern in der warmen Jahreszeit zur Verfügung stehen.

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Lange war die Realisierung der Waldmühle Rodaun ungewiss. Bürgerinitiativen und Politiker aus Wien und Niederösterreich kritisierten die Größe, die dezentrale Lage sowie das fehlende Verkehrskonzept und wollten den Bau der Wohnhausanlage verhindern.

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Doch auch Probleme mit dem Grundwasser und der steile Hang waren große Herausforderungen für die Bauträger. Die Idee, den Berg als Kletterwand zugänglich zu machen, wurde aus Sicherheitsgründen leider wieder verworfen.

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Obwohl die Flächenwidmung bis zu 700 Wohnungen zugelassen hätte, wurde das Projekt letztendlich auf 450 Wohneinheiten reduziert. Diesen Kompromiss ging man ein, um die bereits stark frequentierte Kaltenleutgebner Straße nicht noch mehr zu belasten.

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Mit nur zwei Fahrten pro Stunde ist der Bus vor Ort keine gute Alternative zum Auto. Die Reaktivierung einer alten Bahntrasse könnte Abhilfe schaffen, das Anliegen scheiterte bisher aber am politischen Desinteresse. (Michael Hierner, 25.8.2016)

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