Kroatien könnte in der Verfolgung mutmaßlicher Delikte rund um die frühere Hypo Alpe Adria noch einmal aufs Gas steigen. Darauf weisen Äußerungen von Justizminister Ante Šprlje hin, der sich die Übermittlung der Erkenntnisse aus dem Untersuchungsausschuss wünscht, um grenzüberschreitende kriminelle Machenschaften besser bekämpfen zu können. Zudem weisen Medienberichte in Kroatien darauf hin, dass einige Fälle neu aufgerollt werden könnten.

Konkret wird der kroatische Oberstaatsanwalt Dinko Cvitan in "HRT Vijesti" mit den Worten zitiert, den Sachverhalt Monarola prüfen zu wollen. Die Causa rund um mutmaßliche Bestechungen bei einem Hotelprojekt auf der Insel Pag und Provisionszahlungen über die liechtensteinische Anstalt Monarola wird gerade in Klagenfurt verhandelt. Dabei sollen kroatische Ex-Politiker geschmiert worden sein.

Justizminister Šprlje äußerte sich nach einem Treffen mit dem österreichischen Neos-Abgeordneten Rainer Hable in Zagreb nur allgemein zur Hypo und sprach sich für eine engere Kooperation der Behörden bei den Ermittlungen aus. Davor hatte Hable, der im U-Ausschuss mehrere Fälle krimineller Machenschaften thematisiert hatte, von der schwierigen Verfolgung illegaler Zahlungsflüsse und unzureichenden Ergebnissen bei den bisherigen Ermittlungen berichtet. Auch Šprlje dürfte mit den bisherigen Resultaten nicht ganz zufrieden sein, sprach er sich doch dafür aus, dass in Hinkunft sowohl die österreichischen als auch die kroatischen Strafverfolgungsbehörden einen "aktiveren und kooperativen Weg beschreiten". (as, 26.8.2016)