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"Ist das Problem gelöst, wenn ich mein Kopftuch ablege?", fragt Asma Aiad in einem fiktiven Dialog in ihrem Blog. Die junge Frau aus Österreich nennt sich "Hijabi" und sieht das Tuch auf ihrem Kopf als "modisches Kleidungsstück mit tieferer Bedeutung".

Kopftuch als normales Kleidungsstück

Während die mehrheitlich nichtmuslimische Gesellschaft von der Befreiung der Frau im Islam spreche, reflektiere sie über Selbstbestimmung und Machtstrukturen, deshalb sei mit dem Verzicht auf das Kopftuch auch kein Problem gelöst.

Aiad studiert Gender Studies im Master und hilft jungen Mädchen bei der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ), ihr Kopftuch selbstbestimmt zu tragen oder eben abzulegen. Dafür betreibt sie einen Fotoblog, in dem man die Vielfalt und den Modeaspekt muslimischer Kopfbedeckungen zu sehen bekommen soll.

Mit Anfeindungen auf der Straße und im Netz hat die 28-Jährige Erfahrung gemacht. Zu den weniger harmlosen Reaktionen zählen, angespuckt werden, ein Bein gestellt oder eine Jobabsage zu bekommen.

Immer gleiche Fragen

Meistens seien es die immer gleichen Fragen, die sie daran erinnern, dass sie nicht dazugehöre. Fremde Menschen würden sie mit Fragen zu ihrem Privatleben konfrontieren, als sei sie ein öffentliches Gut. Für diese Menschen hat Aiad einen Katalog an Antworten vorbereitet. Sie habe ein Gespür für wahres Interesse an ihrer Person entwickelt und sei dann auch gerne bereit, ehrlich zu antworten. (Maria von Usslar, 7.9.2016)