Die Leiche wurde unter einer dicken Eisschicht begraben. Deshalb ist sie heute auch noch so gut erhalten.

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Frage: Wer oder was war "Ötzi"?

Antwort: Eine Eismumie, die Wanderer vor rund 25 Jahren in den Ötztaler Alpen fanden. Zunächst dachten sie, der Mann sei erst vor kurzer Zeit verunglückt. Doch bald stellte sich heraus, dass die Mumie 5200 Jahre alt ist! Schnell erhielt sie den Spitznamen "Ötzi", nach ihrem Fundort. Als der Mann starb, muss er etwa 45 Jahre alt gewesen sein, ermittelten Forscher.

Frage: Wie kam Ötzi ums Leben?

Antwort: Er wurde von einem Pfeil getroffen. "Der steckt heute noch unter seinem linken Schulterblatt", sagt Horst Seidler von der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien. "Viele Verletzungen belegen einen heftigen Kampf vor seinem Tod. Er muss sich noch unter einen schmalen Felsvorsprung gerettet haben."

Das Video zeigt den Fund der Mumie.
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Frage: Wie blieb Ötzi so lange erhalten?

Antwort: Indem er erst eingeschneit und dann durch das meterdicke Eis gut konserviert wurde. Erst als die Gletscher wegen der Klimaerwärmung in den letzten Jahren abtauten, kam Ötzi wieder zum Vorschein. Für die Wissenschaft war das ein Glücksfall, sagt Experte Seidler. "Seine Bekleidung, seine Geräte und seine Waffen waren fast vollständig erhalten und geben einen guten Einblick in die damalige Zeit."

Frage: Was passierte mit Ötzi?

Antwort: 1998 wurde die Mumie von Innsbruck nach Bozen gebracht, wo das Ötzi-Museum gestaltet wurde. Dort wird sie in einer Art "Kühlschrank" aufbewahrt, um die Gletscherbedingungen gut aufrechtzuerhalten. Über Sichtfenster können die Besucher und Besucherinnen den Eismann in aller Ruhe studieren – "ein einmaliges Erlebnis", sagt selbst Wissenschafter Seidler. (Lisa Breit, 13.9.2016)