Frauen in höheren Führungspositionen sind vor allem in Finanzdienstleistungsbereich noch immer eher die Ausnahme als die Regel.

Foto: APA/dpa/Jan-Philipp Strobel

Berlin – Frauen haben einer deutschen Studie zufolge in der Finanzbranche besonders schlechte Chancen auf eine Führungsposition. Zwar sei hier rund die Hälfte aller Beschäftigten weiblich, der Frauenanteil in den hohen Führungsjobs liege aber nur bei 19 Prozent, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch mitteilte. Zum Vergleich: Über alle Branchen sind es 48 und 31 Prozent.

Obwohl es in der Finanzbranche vergleichsweise viele Top-Jobs gebe, profitierten hiervon hauptsächlich Männer. Eine der größten Karrierehemmnisse für Frauen sei die Teilzeitarbeit, sagte DIW-Forschungsdirektorin Elke Holst. "Unternehmen präferieren nach wie vor Vollzeitkräfte in Führungspositionen."

Ähnliche Situation in Verwaltung

Ähnlich selten wie in der Finanzbranche sind Frauen in den Führungsetagen der Öffentlichen Verwaltung anzutreffen: Hier sind mehr als zwei Drittel der Beschäftigten weiblich, aber nur gut ein Drittel der hohen Führungskräfte. "Es zeigt sich, dass vor allem die Vollzeiterwerbstätigkeit den Karrierechancen der Frauen hilft", so Holst. Die Politik sollte deshalb die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern – etwa durch den Ausbau der Kinderbetreuung und einer Familienarbeitszeit. Unternehmen wiederum müssten bestehende Praktiken überprüfen und Hemmnisse für den Aufstieg von Frauen überwinden. (APA/Reuters, 14.9.2016)