Tankstelle – nach der Mountainbike-Auffahrt zischt das Getränk auf der Bergalm so richtig

Foto: Uwe Grinzinger

Kunterbunt – die Taugl und ihre Seitengräben bieten "Geologie zum Anfassen"

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Herbstliche Buchenblätter in einem Strudel der Taugl.

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Rechenaufgabe – vor der Bergalmhütte wird schnell noch "g‘heigt", bevor die Besucher kommen

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Die rund 15 Kilometer lange Taugl im Tennengau ist einer der letzten ungezähmten Wildbäche Salzburgs. Ihr Oberlauf hat sich als tiefe Schlucht in die Westseite der Osterhorngruppe hineingefräst. Im Unterlauf ändert die Taugl ihr Gesicht völlig: Behäbig schlängelt sie sich durch die weiten Schotterflächen des Europaschutzgebietes Tauglgries.

Der Oberlauf der Taugl lässt sich auf einer Mountainbiketour erfahren, die ebenfalls zwei völlig unterschiedliche Gesichter hat: Von der Hochfläche von Sankt Koloman rollt man zuerst angenehm in den Talschluss des Tauglbodens hinein. Umso mehr Kraft in den Wadeln verlangt die folgende steile Auffahrt zur Bergalm.

In der über 300 Jahre alten, urgemütlichen Bergalmhütte sorgen dann Elisabeth Walkners legendäre Pofesen für unverzüglichen Kaloriennachschub. Aber auch die unmittelbar benachbarte Bergalm-Neureithütte hat Köstliches zu bieten.

Ausscheren in die Geologie

In jedem Fall lohnt es sich, ab und zu das Mountainbike entlang der Strecke stehenzulassen und ein paar Schritte zur Seite auszuscheren. Das ermöglicht faszinierende Einblicke in die Geologie: kunterbunte Steine, von Hellgrau bis Knallrot; grotesk geformte Felsschichten, vom Wasser der Taugl freigelegt; schließlich die enge Kluft des Naturdenkmals Taugler Strubklamm. Und natürlich die zahlreichen Wasserfälle und Badegumpen entlang der Taugl.

Wir starten beim Naturdenkmal Gletscherschliff in Sankt Koloman. Vom dortigen Parkplatz fahren wir die kurze Zufahrtsstraße hinunter, biegen rechts ab und rollen auf der asphaltierten Hellwengstraße mit etwas Auf und Ab durch bäuerliche Kulturlandschaft taleinwärts.

Von der Taugl ist hier noch nichts zu sehen, da sie tief unter uns in einer Schlucht verläuft. Rund 3,2 Kilometer nach dem Ausgangspunkt, beim Sägewerk Siller, fahren wir an einer Kreuzung mit dem Schild "Bergalmen" geradeaus weiter (rechts geht's hinauf in den Ortskern von Sankt Koloman). Rund 1,3 Kilometer danach biegen wir beim Biohotel Sommerau links ab (blauer MTB-Wegweiser "Bergalm, Nr. 14").

Bachseite wechseln

Nun schlängelt sich die schmale Tauglbodenstraße hoch über der Taugl am Hang entlang, bis nach gut drei Kilometern links der Fußsteig zur Taugler Strubklamm abzweigt (gelber Wegweiser). Kurz danach wechseln wir die Bachseite und halten uns gleich danach rechts.

Wir fahren, nun näher an der Taugl, noch rund 1,2 Kilometer im Auf und Ab taleinwärts, bevor sich die Straße nach einer Linkskurve mächtig aufsteilt. Jetzt wird's heftig. Gut 500 Höhenmeter Steigung zur Bergalm liegen vor uns. Da ist es wichtig, sich nicht zu früh zu verausgaben.

Über sehr steile Serpentinen gelangen wir zur Grundbichlalm (865 m), wo der Asphalt endet. Hier halten wir uns beim Wegweiser "Bergalm" sowie einem Schranken links und schnaufen dann auf einer Schotterstraße 2,8 Kilometer stetig bergauf zur Bergalm (1250 m). Zurück geht's auf der bereits bekannten Route. (Uwe Grinzinger, 24.9.2016)