Grafik: Oliver Schopf

Uma Thurman, Codename: Black Mamba. Schreckt nach einem Kopfschuss-Koma auf, starrt auf ihre Lebenslinien und stammelt: "Vier Jahre! Vier Jahre!" Okay, der Einstieg mit Kill Bill – Zeitablauf feststellen durch den Blick auf das Lebenslinienwachstum – ist ziemlich Zen, aber auch etwas zäh. Ein Blick auf meine Handflächen zeigt: sieben Jahre. Kein Koma. Durchaus mit Erinnerungen. Über die darf ich aber nicht reden, geschweige denn schreiben.

Ein Wurm

Am 3. September 2009 hatte ich meine Kolumnenreihe "Kinderwagen" geschlossen. "Hier ist zum letzen Mal der Wurm drin." Unwiderruflich. Der Wurm steigt mir in keinen Kinderwagen mehr. Er ist jetzt acht Jahre alt, geht in die dritte Klasse. Und ist siebenmal so gescheit wie sein Alter. "Wem fallt bitte so was ein? Ein Kind Wurm zu nennen? Papa?" Der kleine Bruder – sechs, Hooligan-Outfit – lacht daneben sein schmutziges Lachen. Davon hat er viele, in aufsteigenden Dreckigkeitsgraden. "Ha, ha, ha, du bist ein Wurm, ha, ha, ha!" "Hör sofort auf, sonst lass ich dich nie wieder als Erster aus dem Auto aussteigen!" "Papaa! Nie lasst er mich als Erster ..." Plärr! Brüll! Rempel! Welcome to my Pleasure Dome.

Zwei Rüben

Davon kann ich erzählen. Die Chefin hat zugestimmt, nach einem Votum des Vorsitzkomitees des Automob-Kollektivs, dass hier Platz für die zwei Rüben sein darf. Und für Autogeschichten, die ich entlang meiner Lebenslinien einräumen soll.

Sieben Jahre. Eine Tür im Kanzleramt, geschlossen. Unwiderruflich. Eine Autotür geht auf. Unter der Haube: mehr Bubraum. (Leo Szemeliker, 30.9.2016)