Wien – Das am 1. Oktober startende Studienjahr 2016/17 bringt unter anderem den Start gemeinsamer Lehramtsstudien an Pädagogischen Hochschulen (PH) und Unis sowie eine Erhöhung der Studienförderung für ältere bzw. noch bei ihren Eltern wohnende Studenten. Außerdem tritt ein neues Karrieremodell für Jungwissenschafter in Kraft, das eine schnellere Überleitung in die Professorenkurie erlaubt.

Die neue Lehrerausbildung sieht vor, dass alle Lehrer der allgemeinbildenden Fächer der Sekundarstufe (v.a. Neue Mittelschule/NMS, AHS, berufsbildende mittlere und höhere Schulen/BMHS) gemeinsam studieren. Bisher wurden AHS- und BMHS-Lehrer an den Unis ausgebildet, Pflichtschullehrer (neben NMS auch Polytechnische Schulen und Sonderschulen) hingegen an den PH. Im neuen System dürfen PH hingegen nur noch dann Studien für Sekundarstufenlehrer anbieten, wenn sie mit einer Uni kooperieren. Dadurch soll mehr Wissenschaftlichkeit in der Ausbildung sichergestellt werden. Teil der neuen Ausbildung sind daher auch Kooperationen von Unis und PH in Clustern bzw. Verbünden. In der Praxis haben sich dafür vier Verbünde bzw. Cluster gebildet: Schon 2015 wurde der Verbund Süd-Ost gegründet (Steiermark, Kärnten, Burgenland).

Im neuen Studienjahr gehen der Verbund West (Tirol, Vorarlberg), der Verbund Nord-Ost (Wien, NÖ) und die Clusterregion Mitte (Salzburg, Oberösterreich) an den Start. Änderung gibt es auch bei der Studienförderung: Beihilfenbezieher im Alter von über 27 Jahren bekommen einen monatlichen Zuschlag von 30 Euro, und das Ableisten eines Freiwilligen Sozialen Jahres wird beihilfenrechtlich dem Präsenz-und Zivildienst gleichgestellt. Außerdem entfällt die Verpflichtung zur Rückzahlung der Beihilfe wegen mangelnden Studienerfolges nach dem zweiten Semester, wenn später wieder ein günstiger Studienerfolg vorliegt.

Noch ein Startschuss

Für eine weitere Umstellung fällt der Startschuss: Die Studieneingangsphase (STEOP) wird auf alle wissenschaftlichen Universitäten sowie gemeinsam von Kunst- und wissenschaftlichen Unis angebotene Studien ausgeweitet sowie vereinheitlicht. Bisher waren davon Studien mit Aufnahmsprüfung ausgenommen. Ausnahmen sind künftig durch Verordnungen der jeweiligen Rektorate nur für Medizin, Veterinärmedizin und Psychologie möglich. Allerdings gibt es für die STEOP-Neuregelung eine Übergangsfrist bis zum nächsten Studienjahr, von der unter anderem etwa die Unis Wien und Graz Gebrauch machen. Inhalt der STEOP ist ein Überblick über Inhalt und Ausrichtung des jeweiligen Studiums. Nur wer alle Prüfungen der Eingangsphase besteht, darf weiterstudieren. Im Frühjahr 2017 bestimmen dann die Studenten über ihre Vertretung bis ins Jahr 2019. Die Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) finden im Mai oder Juni statt.

Im Personalbereich treten Änderungen in Kraft, die Jungwissenschaftern eine durchgängige Karriere bis hin zur Professur ermöglichen soll. Dazu müssen Auswahlverfahren nach bestimmten Qualitätskriterien durchlaufen und anschließend eine sogenannte Qualifizierungsvereinbarung erfüllt werden. Anschließend steht ihnen der Weg in die Professorenkurie offen. (APA, 27.9.2016)