Frankfurt am Main – Der neue Direktor des Frankfurter Städel, Philipp Demandt, will den gesamten Bestand des traditionsreichen Hauses online zugänglich machen. Das Museum habe dabei bundesweit eine Pionierrolle übernommen, sagte der 45-Jährige am Donnerstag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in Frankfurt.

Demandt, bisher Leiter der Alten Nationalgalerie in Berlin, wird zum 1. Oktober das Städel und die dazu gehörende Skulpturensammlung im Liebieghaus übernehmen. Er ist Nachfolger des Österreichers Max Hollein, der Mitte des Jahres nach San Francisco als Chef der Fine Arts Museums gegangen war. Hollein hatte durch Blockbuster-Ausstellungen zu Botticelli oder Dürer die Frankfurter Museumslandschaft international profiliert.

Wie Hollein wird Demandt als Dreifach-Direktor auch für die Ausstellungshalle Schirn verantwortlich sein. Der 45-Jährige versprach Kontinuität. Die Schirn werde weiterhin vor allem für künstlerische Entdeckungen zuständig sein und könne dabei zugleich vom Städel-Bestand profitieren. Demandt, promovierter Kunsthistoriker, ist Spezialist für das 19. Jahrhundert. Er war Dezernent bei der Kulturstiftung der Länder in Berlin, bevor er 2012 Chef der Alten Nationalgalerie wurde. (APA/dpa, 29.9.2016)