EA Sports
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"Fifa 17" ist ein bisschen der FC Bayern München unter den Fußballspielen: Dominant, sehr populär, mit einem mehr als ordentlichen Budget ausgestattet– und unter einigen Fußballfans das Feindbild Nummer Eins. Tatsächlich ist "Fifa" ein Baustein in der Inszenierung der gleichnamigen globalen Fußballorganisation, die wegen Korruptionsvorwürfen und absurd hohen Werbedeals und Fernsehlizenz-Verkäufen in Verruf geraten ist. Auch bei EA Sports steht die "Show" an erster Stelle.

Beim Gameplay gab es nur kleine Änderungen, etwa den realistischen Einsatz von körperlicher Robustheit

Für viele Nutzer sind die Original-Lizenzen, die der Hersteller wie jedes Jahr erworben hat, wohl der wichtigste Grund für den Kauf des Spiels. Mit der neu eingesetzten "Frostbite Engine", die etwa auch "Battlefield" zugrunde liegt, schauen die Spieler ihrem realen Ebenbild dann auch noch ähnlicher.

Spielspaß stagniert

Große Gameplay-Änderungen gibt es hingegen nicht, auch die Steuerung bleibt gleich – getestet wurde übrigens auf einer PS4. Die Konstanz wird die meisten "Fifa"-Anhänger wohl beruhigen, sorgt allerdings dafür, dass der Spielspaß (auf hohem Niveau) stagniert. Erst nach längerer Spielzeit merkt man, dass EA Sports Finetuning betrieben hat. Das Grätschen funktioniert nun etwas besser und wenn das Timing stimmt, kann ein Tackling sogar einen Gegenangriff einleiten.

Standardsituationen können weiterhin in eigenen "Skill-Spielen" geübt werden

Spieler können den Ball nun noch stärker abschirmen, wodurch vor allem Mannschaften mit körperlich starken Spielern wie Cristiano Ronaldo (Real Madrid) oder Luis Suarez (FC Barcelona) einen Vorteil erhalten. Bei Eckbällen markiert nun ein gelber Punkt, wo der Ball landet. Wird der Befehl zum Ausführen des Corners gegeben, verschwindet die Markierung – eine sinnvolle Neuerung, die Standardsituationen erleichtert.

Mannschaften spielen zu ähnlich

Problematisch bleibt, dass "Fifa" zwar die persönlichen Attribute einzelner Spieler gut herausgearbeitet hat, das Profil gesamter Mannschaften allerdings verschwommen bleibt. Im Endeffekt agieren fast alle Teams gleich, vor allem wenn sie von der Künstlichen Intelligenz gesteuert werden. Sie pflegen einen Spielstil, der etwa an den FC Bayern München erinnert, also mit viel Ballbesitz und oft über die Flügel agiert. Aber auch beim Spielen gegen Online-Gegner überwiegt diese Art des Spiels, weil die Grundeinstellungen bei "Fifa 17" einfach jene belohnen, die mit dribbelstarken und robusten Spielern über die Seite gen Tor ziehen.

"Fifa" belohnt weiterhin Kurzpassspiel mit hohem Ballbesitz, andere Taktiken funktionieren weniger gut

Hier wäre es fein gewesen, hätte EA Sports mehr Fokus auf Variationen gelegt, etwa den Typ "konterstarke Mannschaft" herausgearbeitet. Der direkte Konkurrent "Pro Evolution Soccer 2017" macht das laut Test um Einiges besser. "Gerade Kenner der Fußballsimulation erfreuen sich an den zusätzlichen taktischen Möglichkeiten. Wie auf dem Reißbrett schieben Fußballlehrer ihre Schützlinge hin und her, geben individuelle Befehle und wägen Stärken und Schwächen ab", heißt es im Gamestandard-Test des Spiels – das fehlt bei "Fifa 17" komplett.

"Fifa 17" wurde natürlich auch bei WIRSPIELEN ausprobiert
WIRSPIELEN

"Fifa" sucht das Supertalent

Die größte Neuerung bei "Fifa 17" ist ein eigenes Spiel-im-Spiel namens "The Journey", ein rund zwanzig Stunden langer Fußball-Storymodus. Der Spieler nimmt darin die Rolle des jungen Talents Alex Hunter ein, der bei einem Premier League-Club durchstarten will. Um ihm eine Position dort zu sichern, müssen Trainingseinheiten absolviert und Testspiele erfolgreich abgeschlossen werden.

Nutzer lernen dabei als Nebeneffekt, ihre eigenen Fähigkeiten als "Fifa"-Spieler zu verbessern. Für die Dialoge und Story-Aufbau von "The Journey" wurden sogar die Rollenspiel-Experten von Bioware herangezogen. Zwar ist die erzählte Geschichte etwas seicht – die Videosequenzen dürften einige Spieler auch nerven; insgesamt ist "The Journey" aber ein gelungenes Experiment, das für die ansonsten geringen Änderungen im Vergleich zu "Fifa 16" entschädigt.

Der neue Storymodus sorgt für einige Stunden an Spielspaß
EA SPORTS FIFA

Fazit

Ob sich ein Upgrade auf "Fifa 17" lohnt, muss wohl jeder selbst entscheiden. Die leichten Verbesserungen samt "The Journey" sind zwar nett, vermutlich aber keine sechzig Euro wert. Wer mit "Fifa 16" zufrieden ist, kann die aktuelle Version auch überspringen. Wer sich vor allem für taktische Spielereien interessiert, sollte "Pro Evolution Soccer" unter die Lupe nehmen. Legt man jedoch Wert auf aktuelle Kader, hat also bestimmte Lieblingsspieler oder – vereine; kommt man um "Fifa 17" nicht herum. Dank der weitgehend unverändert bleibenden "Ultimate Team"-Collection und nach wie vor spannenden Online-Wettbewerben dürfte "Fifa 17" im Vergleich zu anderen Spielen jedenfalls mit einer langen Spieldauer für den hohen Preis entschädigen. (Fabian Schmid, 2.10.2016)