Moskau – Das russische Außenministerium bestellt wegen der Ermittlungen zum Absturz der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ostukraine den niederländischen Botschafter ein. Bei dem Treffen am 3. Oktober werde die russische Regierung deutlich machen, warum sie die Ergebnisse der Untersuchung ablehne, teilte das Ministerium am Freitag mit. Das Vorgehen der Ermittler habe "in eine falsche Richtung" gewiesen. Zuvor hatte das niederländische Außenministerium den russischen Botschafter wegen kritischer Äußerungen zu den Ermittlungen einbestellt.

Nach Erkenntnissen einer internationalen Ermittlungsgruppe wurde die Boeing im Juli 2014 von einer Buk-Rakete russischer Bauart abgeschossen. Die Rakete sei in einem von Rebellen gehaltenen Dorf abgefeuert worden. Sie sei zuvor aus Russland in die Ukraine gebracht worden, anschließend sei die Abschussvorrichtung wieder nach Russland zurücktransportiert worden. Zu einer möglichen direkten Beteiligung der Regierung in Moskau äußerten sich die Ermittler nicht. Die russische Regierung wies diese Ergebnisse zurück. Sie verwies auf Radarbilder, auf denen zu erkennen sei, dass zur Zeit des Unglücks keine Rakete in dem Gebiet abgeschossen worden sei. (Reuters, 1.10.2016)