Nach wie vor verdienen Frauen in Österreich deutlich weniger. Laut Eurostat beträgt die Einkommensungleichheit 22,9 Prozent.

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Der Equal Pay Day ist Anlass, einen genaueren Blick auf die Gründe für den Gender Pay Gap zu werfen. Er markiert den Zeitpunkt, ab dem Frauen statistisch betrachtet "gratis" bis zum Jahresende arbeiten, während Männer nach wie vor bezahlt werden. 10.928 Euro beträgt der Unterschied zu Männer-Einkommen. Österreich liegt laut Eurostat beim Gender Pay Gap EU-weit auf dem vorletzten Platz, nur Estland schneidet schlechter ab. Hierzulande beträgt diese Einkommensungleichheit 22,9 Prozent, der EU28-Schnitt beläuft sich auf 16,1 Prozent. Schließt sich die Einkommensschere weiterhin so schleppend und unternimmt die Politik nichts, dann wird es wohl noch Jahrzehnte dauern, bis Frauen und Männer das gleiche Gehalt beziehen.

Die Gründe für die ungleiche Gehaltsverteilung sind so zahlreich wie komplex: Etwa die Hälfte der Einkommensunterschiede lässt sich auf sichtbare Faktoren wie die unterschiedlich gut bezahlten Branchen, in denen Männer und Frauen vorwiegend arbeiten, zurückführen. Fraglich ist, ob Branchen, in denen größtenteils Frauen tätig sind, nicht auch genau deswegen tendenziell niedrigere Durchschnittsgehälter aufweisen. Neben den sichtbaren Faktoren greifen strukturelle Hürden wie die "gläserne Decke", die sich vor allem mit einem sehr geringen Frauenanteil im Top-Management auswirkt.

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Im Rahmen des Formats "Mitreden macht Zukunft" gibt eine Frau mit Erfahrung Einblick in die Praxis: Katharina Herrmann war von 2007 bis 2010 CEO von ING-DiBa Österreich und ist seither im Vorstand der ING-DiBa Deutschland. Sie setzt sich für Fairness und Gender Awareness ein und ist Mitglied des Diversity Councils ihres Unternehmens. In einem Beitrag zur Lohnschere wird sie die gängigsten Punkte und Problemstellungen zum Thema aufbereiten. In einem weiteren Beitrag diskutiert sie anschließend die Postings aus der Community.

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