Der Bot "Deep Drumpf" eifert dem echten Trump in knapp 300 Tweets nach.

Foto: http://deepdrumpf2016.com

Wäre Donald Trump ein Poster, etwa auf derStandard.at, er hätte gut und gerne bereits Bekanntschaft mit den Foren-Moderatoren gemacht. Sexistische, erniedrigende und beleidigende Äußerungen, wie sie im Laufe des Wahlkampfs fielen oder bekannt wurden, würden gegen die Communityregeln verstoßen. Der Vergleich mag absurd sein, aber das wäre für viele US-Amerikaner wohl auch ein übergriffiger Milliardär im Weißen Haus.

Die Absurdität dieses Wahlzyklus will ein Projekt am MIT aufzeigen. Bradley Hayes, Postdoktorand am Computer Science And Artificial Intelligence Lab, hat einen Bot mit Transkripten von Trumps Reden und Tweets trainiert.

Herausgekommen ist "Deep Drumpf", der in knapp 300 Tweets dem echten Trump nacheifert: "Ich mache Amerika wieder groß, wie im Iran." "Wenn ich am Ende nicht gewinne, werde ich das ganze amerikanische Volk feuern." "Ich bin ein großer Richter dieses Landes. Wir müssen jeden kontrollieren und sie gegeneinander kämpfen lassen." Die Nonsense-Tweets zeigen auf, was passiert, wenn künstliche Intelligenz auf Daten basiert, die mit Panikmache, Engstirnigkeit oder Fremdenfeindlichkeit spielen.

Das hehre Ziel des Spaß-Projekts: "Make S.T.E.M. Great Again". Also übersetzt: Wissenschaft, Technik, Ingenieurwissenschaft und Mathematik wieder groß machen – auch mit Mädchen, die programmieren. Die Spenden gehen, aufgrund der "erschreckenden Kommentare" über Frauen im Wahlkampf, wie Hayes erklärt, an die gemeinnützige Organisation "Girls Who Code", die Frauen für die Informatik begeistern will. (Sabine Bürger, 15.10.2016)