"Bau keinen Mist": Schild der MA48 vor dem nun abgerissenen ehemaligen Wiener "Tüwi".

Foto: Der Standard/Heribert Corn

Die Universität für Bodenkultur (Boku) bekommt ein neues Türkenwirtgebäude. Nach dem Abbruch des "Tüwi" im Sommer erfolgte am Montag der Spatenstich für den Neubau an der Türkenschanze in Wien-Döbling, der ab 2018 neben dem legendären Lokal samt Hofladen auch den ersten großen Boku-Hörsaal beherbergen soll. Abgeschlossen ist bereits die Sanierung des Boku-Hauptgebäudes.

Das desolate vormalige "Tüwi"-Gebäude mit dem selbstverwalteten Studentenbeisl wurde aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr saniert. Der barrierefreie "Neue Türkenwirt" enthält neben drei Instituten einen Hörsaal für 400 Studenten, eine Mineraliensammlung, Lehr- und Lernbereiche, die neue Mensa und das "Tüwi"-Lokal samt Gastgarten und Hofladen, hieß es in einer Aussendung der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).

Energieeffizienter Neubau

"Der Neubau ist notwendig, um den stark gestiegenen Platzbedarf der Boku zu decken. Insgesamt werden rund 20 Millionen Euro investiert", sagt Geschäftsführer Hans-Peter Weiss. Der Aushub der neun Meter tiefen Baugrube ist bereits erfolgt, als Nächstes wird die Bodenplatte eingebracht.

Der Status der "grünen" Boku soll durch Maßnahmen zur Energieeffizienz untermauert werden: So wird unter anderem über eine Wärmepumpe Erdwärme zur Heizung und Kühlung genutzt, außerdem werden Anlagen für Photovoltaik und Solarthermie im Flachdachbereich installiert und das Gebäude an die Fernwärme angeschlossen. Dazu kommen eine Holzfassade, Fassadenbegrünung im Innenhof, hängende Gärten im Inneren sowie 200 Fahrrad-Abstellplätze.

Gregor-Mendel-Haus renoviert

Mit Verspätung abgeschlossen ist die rund 35 Millionen Euro teure Sanierung des Gregor-Mendel-Hauses bzw. des angeschlossenen Liebigtrakts. Seit 2012 wurden etwa die Fassade des 1896 errichteten denkmalgeschützten Boku-Hauptgebäudes saniert und ein Großteil der Fenster getauscht. Dazu kamen unter anderem etwa eine neue Kantine sowie ein modernes Fluchtstiegenhaus, die Erneuerung der Haustechnik und Maßnahmen zur Barrierefreiheit.

Da während der Arbeiten ein erhöhter Sanierungsaufwand festgestellt wurde, verzögerte sich die Fertigstellung. Ab Juni 2014 stellte die BIG Ersatzflächen in der ehemaligen Wirtschaftsuni zur Verfügung – die Rückübersiedlung der Studenten und Mitarbeiter erfolgte statt im Sommer 2015 erst ein Jahr später. (APA/red, 17.10.2016)