Heinz-Christian Strache hat circa 400.000 Gefolgsleute auf seiner Facebook-Seite. Was die dort so posten, ist meist ein Querschnitt durch die rechte österreichische Seele. Vor ein paar Tagen verlinkte Strache auf einen Bericht von krone.at mit Video, das einen Syrer zeigt, der sich zuerst vor eine Straßenbahn wirft, dann gegen ein Auto knallt und schließlich vom Dach des Straßenbahnwaggons aus versucht, die Oberleitung zu erreichen – alles in Selbstmordabsicht. Straches Kommentar dazu: "Fassungslos".

Darauf wurde Straches Facebook zum Hatebook. 5.000 (!) Postings boten großteils einen Querschnitt durch kranke österreichische Seelen. Aufrufe zur Gewalt folgten im Minutentakt. Warum man den Mann nicht gleich überfahren habe. Anspielungen auf Gaskammern usw. Dass so etwas da ist, hat man immer geahnt. Dank der sozialen Medien und der Möglichkeit, seinen Hass mit großer Verbreitung rauszulassen, weiß man es nun.

Der Punkt ist aber, dass Strache zuerst diese Hasspostings durch Verlinken generiert hat und dann lange stehen ließ. Gelöscht wurde nur zögernd. Die Hassorgie kam schon öfter vor, aber noch nie in dieser Massivität. Und das ist teilweise strafrechtlich relevant (auch für den Betreiber der Seite, den FPÖ-Klub; Strache ist Klubobmann). Inzwischen ermittelt der Staatsanwalt.

Strache möchte Bundeskanzler werden. Er wäre der erste Hatebook-Kanzler. (Hans Rauscher, 17.10.2016)