Washington – Barack Obama hat den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufgefordert, er solle "aufhören herumzujammern". Es sei absolut beispiellos in der modernen Politikgeschichte, dass ein Kandidat eine Wahl, die noch gar nicht stattgefunden hat, schon vor dem Wahltag als manipuliert bezeichne.

Obama zu Trump: "Stop whining."
Associated Press

"Es gibt keinen ernsthaften Menschen, der glaubt, dass das überhaupt möglich ist", sagte Obama zu den zuletzt häufig wiederholten Vorwürfen Trumps, die US-Präsidentschaftswahl werde manipuliert. "Er sollte seine Argumente ausspielen und versuchen, die Wahl zu gewinnen." Sollte das nach dem 8. November der Fall sein, werde er ihm gratulieren und für eine friedliche Machtübergabe sorgen. "So machen Amerikaner das", fügte Obama hinzu.

Putin-Annäherung "beispiellos in US-Geschichte"

Trumps Annäherung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin nannte Obama "beispiellos in der US-Geschichte". Er selbst habe versucht, mit Putin einen konstruktiven Weg der Zusammenarbeit zu finden, sagte Obama am Dienstag. Putin habe das jedoch durch Aggressionen, etwa in Georgien und der Ukraine, erschwert. Besonders schwierig sei Putins Position in Syrien. "Statt mit uns zusammenzuarbeiten, hat er seine Unterstützung für das syrische Regime vergrößert", sagte Obama.

Trump umschmeichle Putin. Er sei mehr überrascht als besorgt, dass viele Mitglieder der Republikanischen Partei, die bisher eine extrem feindselige Haltung zu Russland eingenommen hätten, nun Trumps Haltung stützen würden. Trump hatte mehrmals positiv über Putin gesprochen und jüngst erklärt, er wolle ihn im Falle seiner Wahl in Moskau besuchen, möglichst sogar noch vor der Amtseinführung im Jänner. (APA, 18.10.2016)