Eisenstadt / St. Pölten / Wien – Etwa zwei von drei Pendlern beklagten in einer Onlineumfrage der Arbeiterkammer (AK), dass sich die Situation in der Ostregion seit der letzten Fahrplanumstellung verschlechtert habe. Die Befragung erfolgte direkt nach der größten Umstellung der ÖBB in 25 Jahren, in deren Zuge im Dezember 2015 der Westbahnhof zum Regionalbahnhof wurde und der Hauptbahnhof in Vollbetrieb ging. Die Zahl der Pendler steigt: bis 2019 laut AK auf eine Viertelmillion Menschen.

Mehrheit nun länger unterwegs

56 Prozent der 2.000 Befragten gaben an, nun länger unterwegs zu sein – drei Viertel sahen in geänderten Abfahrtszeiten die Ursache, zwei Drittel in längeren Zugfahrzeiten. Nur vier Prozent gaben an, schneller sein. 71 Prozent würden häufigere Verbindungen für gut erachten, etwa zwei von drei Befragten wünschen sich mehr Pünktlichkeit und kürzere Fahrzeiten.

Zu wenige Verbindungen in der Früh beklagen der Befragung zufolge vor allem Passagiere der Pressburger Bahn und der Äußeren Aspangbahn. Mehr Züge am Abend wünschen sich insbesondere Pendler auf der Ostachse.

Grafik: AK, Foto: APA

Die Arbeiterkammern von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland fordern unter anderem mehr S-Bahn-Verbindungen und neuere Garnituren. 2019 braucht es neue Verkehrsdiensteverträge, die jedes Land einzeln mit der ÖBB verhandelt.

Mehr Angebot mit Fahrplanwechsel

Gespräche seien im Laufen, man könne derzeit noch nicht mehr sagen, heißt es dazu im Büro des niederösterreichischen Verkehrslandesrats Karl Wilfing (ÖVP), wo man auch betont, dass das Land laufend mehr Geld in Öffis stecke. So werde schon der Fahrplanwechsel am 11. Dezember mehr Angebot und Komfort in der Ostregion bringen, kündigen Wilfing und Michael Elsner, ÖBB-Regionalmanager Ostregion, an. Verdichtet werde das Angebot etwa auf der S-Bahn-Linie 3 während der Hauptverkehrszeit und auf der Franz-Josefs-Bahn, mit einem Stundentakt abends bis Gmünd. Erweitert werden wochentags auch Verbindungen auf der Weststrecke von Wien nach Linz. (spri, 19.10.2016)