Bild nicht mehr verfügbar.

Bei der NSA herrscht wegen eines weiteren Datenlecks Ausnahmezustand

Foto: AP/Semansky

Potenziell viel schädlicher als die Enthüllungen von NSA-Whistleblower Edward Snowden: So beschreiben Geheimdienstmitarbeiter gegenüber der New York Times jene Daten, die kürzlich auf privaten Rechnern eines externen NSA-Mitarbeiters gefunden wurden. Der verdächtige Harold M. soll jahrzehntelang verbotenerweise Daten nach Hause mitgenommen haben, insgesamt sammelte er mehrere Terabyte interner Dokumente. FBI- und NSA-Mitarbeiter seien "geschockt" ob des Ausmaßes, heißt es aus Geheimdienstkreisen.

Geheime Angriffsmethoden im Netz

Ermittler waren auf M. gestoßen, nachdem unbekannte Hacker im Netz hochgeheime NSA-Angriffsmethoden zum Verkauf angeboten hatten. Doch nach wie vor ist unklar, ob der verdächtige Mitarbeiter mit dem Hackerkollektiv unter einer Decke steckt. Zwar waren die ins Netz gelangten Daten auch unter den entwendeten Dokumenten zu finden, doch sprechen einige Indizien dagegen, dass der Verdächtige die Informationen weitergegeben hat.

"Sehr patriotisch"

So wird er als "sehr patriotischer" Mensch beschrieben, der die geheimen Daten nach Hause mitnahm, um in seiner Freizeit weiterarbeiten zu können. Auch forensische Beweise für einen Leak durch den externen Mitarbeiter fehlen momentan. Es könnte jedoch sein, dass M. selbst gehackt worden ist. Die Sicherheitsvorkehrungen in dessen privatem Netzwerk sollen lax gewesen sein. Außerdem gibt es Spekulationen um Geldprobleme.

Sorgen bereitet den Ermittlern jedenfalls, dass M. die Daten unbemerkt aus seinem Arbeitsplatz entfernen konnte. Der im Bereich Cyberspionage tätige Mitarbeiter arbeitete sogar mit den Tailored Access Operations, dem Herzstück der NSA-Hackerabteilung, zusammen. (red, 21.10.2016)