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Wien – Ein ungewöhnliches Bild hat sich Freitagvormittag in der Wiener Innenstadt geboten: Panzer und andere schwere Militärfahrzeuge rollten über den Ring – allerdings in friedlicher Absicht, steht doch die jährliche Heeresschau zum Nationalfeiertag an. Heuer findet diese an mehreren Standorten statt, erwartet werden dennoch 1,5 Millionen Besucher, erklärte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Weil das Parlament während der Sanierung in die Hofburg und in Container am Heldenplatz umzieht, die schon vorbereitet werden, kann die Leistungsschau dort nicht wie üblich stattfinden. Die Panzer, Hubschrauber, Drohnen, Boote und Infostände verteilen sich deshalb heuer rund um die Bereiche Burgtheater, Am Hof, Schottengasse, Teinfaltstraße und Freyung. Die Plätze seien nah beieinander und gut erreichbar, versicherte Wiens Militärkommandant Kurt Wagner. Zum ersten Mal zu sehen gibt es das neue Überschneefahrzeug "Hägglund", Interessierte erwartet aber auch wieder Bewährtes wie der Flugsimulator oder Gardevorführungen.

Kranzniederlegung am Burgtor

Ein Teil der Musik spielt aber auch heuer am Heldenplatz: In der Früh finden beim Äußeren Burgtor die Kranzniederlegungen der Regierung statt. Um 10.30 Uhr werden dann am Heldenplatz feierlich fast 1.200 Rekruten, darunter 37 Soldatinnen, angelobt – mangels Bundespräsident heuer erstmals von einer Frau, Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ).

"Traurig" stimmt Doskozil die Diskussion über das von ihm angedachte "Denkmal für das Bundesheer der Zweiten Republik" am Heldenplatz: Er glaube, dass das Bundesheer "sich das verdient hat". Man stehe immer bereit für Katastrophenhilfe und Situationen, wo Soldaten ihr Leben lassen – 52 Soldaten seien bei Auslandseinsätzen gestorben. In den nächsten Wochen soll der Architektenwettbewerb beginnen.

Doskozil: Bundesheer ist "Sicherheitsdienstleiter"

Das Bundesheer habe gerade in den vergangenen eineinhalb Jahren bewiesen, ein "Sicherheitsdienstleiter" für die Bevölkerung zu sein, meinte Doskozil etwa mit Blick auf den Flüchtlingsassistenzeinsatz. Den zwischenzeitlichen Schwenk seiner Partei zu einem Berufsheer goutiert Doskozil offensichtlich nicht: Er stehe zum aktuellen System und sei "froh", dass die Volksbefragung 2013 pro Wehrpflicht ausgegangen sei, denn ohne Grundwehrdiener und Miliz hätte man die jüngsten Aufgaben "nicht erbringen können", betonte der Minister.