Salzburg – Die Salzburg AG will als Energieunternehmen über den Tellerrand hinausblicken und stellt sich in ihrer Produktpalette breiter auf. Der Landesenergieversorger steigt in neue Geschäftsfelder ein, will mehr auf Kundenservice setzen und als Innovationsförderer fungieren. Auch mit Start-ups will das Unternehmen künftig mehr zusammenarbeiten.

Die Wirtschaft befinde sich in einer enormen Veränderungsphase, erklärte Vorstandssprecher Leonhard Schitter. Jedes Unternehmen und jeder Lebensbereich seien von der Digitalisierung und Entmaterialisierung betroffen. "Es wird jede Branche treffen, und wir sind früher dabei", sagte Schitter und stellte beim ersten Innovation Summit der Salzburg AG am Donnerstagabend sein Innovationsprogramm vor.

Neue Produkte wie etwa das Smart-Home-System Heimo, das im November auf den Markt kommt, sollen den Kunden das Leben erleichtern. Eine kleine Technikstation und eine Smartphone-App bilden das Herzstück des Systems. Über die App können Heizung, Strom und elektronische Geräte gesteuert werden. Ein Starterpaket ist zwischen 199 und 399 Euro erhältlich, die monatliche Gebühr werde bei 4,99 liegen.

Ab 2017 werde das Unternehmen eine zentrale Customer-Care-Stelle aufbauen, von der aus Kunden betreut werden sollen. "Der Kunde und seine Bedürfnisse bestimmen unser Handeln mehr denn je", sagt Schitter. Statt nur als Energieversorger, will sich die Salzburg AG mehr als Problemlöser positionieren und vor allem die Bereiche Service und E-Management ausbauen.

Zusammenarbeit mit Start-ups

Mit einer eigenen Innovationsplattform will der Landesenergieversorger in Zukunft auch Ideen fördern und Forschungsprojekte vorantreiben. Dazu hat die Salzburg AG auch einen Innovationswettbewerb initiiert, bei dem Start-ups Projekte einreichen können. Zum Thema Smart-Energy und Kundenservice wurden die ersten Sieger der Innovation Challenge mit 5.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Die Kooperation mit Stat-ups ist künftig auch ein fixer Bestandteil der Unternehmensstrategie.

"Die Stromwelt verändert sich – mit uns oder ohne uns. Wir wollen dabei sein. Anpassen oder untergehen", betonte Vorstand Horst Ebner. Die E-Wirtschaft kämpfte an vielen Fronten und müsse sich neu aufstellen. Mit Strom allein sei angesichts niedriger Großhandelspreise kaum noch Geld zu verdienen. Die Digitalisierung bringe auch neue Konkurrenz in den Markt. Neue Player versuchen in das Geschäftsfeld einzusteigen – etwa Google –, die dürfe man nicht unterschätzen. (Stefanie Ruep, 21.10.2016)