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Chefpiratin Birgitta Jonsdottir hofft auf eine linke Koalition

Foto: REUTERS/Gwladys Fouche

Reykjavik – Zwei Tage vor der vorgezogenen Parlamentswahl in Island haben vier Parteien angekündigt, ein Mitte-links-Bündnis bilden zu wollen. Mit ihrem Bündnis wollten sie eine Alternative zu den Regierungsparteien bieten, teilten die Piratenpartei, die Linksgrüne Bewegung, die Sozialdemokraten und die Partei Glänzende Zukunft am Donnerstag in Reykjavik mit. Sie hätten viele Gemeinsamkeiten und könnten "sehr gut" zusammenarbeiten, sagte Grünen-Chefin Katrin Jakobsdottir.

Viktor Orri Valgardsson, Parlamentskandidat der Piraten, kündigte zudem an, das Volk über eine Wiederaufnahme der im Vorjahr abgebrochenen Beitrittsgespräche mit der Europäischen Union entscheiden lassen zu wollen. "Wir wollen die Verhandlungen wieder aufnehmen und sehen, was eine EU-Mitgliedschaft mit sich bringen würde", sagte er im Gespräch mit der APA.

"Panama-Papers"-Skandal

Die eigentlich erst im kommenden Jahr anstehende Parlamentswahl in Island war infolge des Skandals um die Panama-Papers vorgezogen worden. Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson war im April wegen Enthüllungen in den Panama-Papers zurückgetreten. Sein Name war im Zusammenhang mit Finanzgeschäften von Briefkastenfirmen aufgetaucht.

Der scheidenden rechtsgerichteten Regierung gehören Fortschrittspartei und Unabhängigkeitspartei an. Vor allem der Fortschrittspartei droht laut Umfragen ein deutlicher Stimmenverlust. (APA, AFP, 27.10.2016)