Zwei in eleganter Innigkeit verbunden: Eno Peci und Ketevan Papava in "Blanc" von Daniel Proietto.

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Wien – Bevor noch Thierry Mandalain in der Volksoper den Werdegang einer Tänzerin auf das Motiv des Aschenputtels spiegelt (Cendrillon, 13. 11.), hebt das Staatsballett im Haus am Ring auf einen neuen Abend ab. Gezeigt werden (ab Dienstag) Stücke von Balanchine, Edwaard Liang und Daniel Proietto. Dirigent ist Fayçal Karoui.

Eigentlich könnte das Programm "Der Traum vom Fliegen" heißen. Bei dem Balanchine-Stück Symphonie in C (1947) ist das Motiv des Fliegens noch metaphorisch gemeint. Der Titel kommt von Bizets Symphonie in C-Dur, die der erst 17-Jährige schrieb. Der große Überflieger Balanchine wurde von Igor Strawinski auf das Stück aufmerksam gemacht. An der Staatsoper war Balanchines Ballett erstmals 1956 zu sehen. Damals als Gastspiel des New York City Ballet. Die Wiener Compagnie tanzte Symphonie in C von 1972 bis 1984. Jetzt sind darin unter anderen Natascha Mair, Jakob Feyferlik, Liudmila Konovalova, Vladimir Shishov, Denys Cherevychko und Alice Firenze zu sehen.

In Murmuration (Formationen von Starschwärmen) von Edwaard Liang wird die Idee des Fliegens konkret. Liang hat beim New York City Ballet getanzt. Beim Nederlands Dans Theater begann er zu choreografieren und leitet jetzt das BalletMet in Columbus/Ohio. Zur Besetzung dieses Schwarms gehören Nina Poláková, Roman Lazik, Eszter Ledán, Ioanna Avraam und Leonardo Basílio. Der Argentinier Daniel Proietto schließlich bringt das Ideal des klassischen Balletts, die Schwerkraft zu relativieren, ins Spiel.

Sein Blanc ist von Michail Fokins Les Syphides abgeleitet. Der Schauspieler Laurence Rupp spricht in Blanc einen Text von Alan Lucien Øyen. Es tanzen unter anderem: Ketevan Papava, Eno Peci, Davide Dato und Nina Tonoli. (Helmut Ploebst, 29.10.2016)