Wien – Nach derzeitigem Wissensstand wurden bisher über 13.000 Pflanzenarten weltweit durch den Menschen in Gebiete fernab ihres natürlichen Verbreitungsgebietes verschleppt. Einige davon bedrohen die Artenvielfalt in ihrer neuen Heimat. Besonders invasiv sind Gewächse, die sich selbst befruchten, fand ein internationales Forscherteam mit österreichischer Beteiligung heraus. Die Studie erschien im Fachmagazin "Nature Communications".

Unter der Leitung von Mark van Kleunen von der Universität Konstanz sammelten die Forscher quantitative Daten zu Bestäubungsexperimenten, bei denen die Fähigkeit von Pflanzen zur Selbstbefruchtung getestet wurde, und verglichen sie mit Daten zu eingewanderten Arten.

"Unsere Studie zeigt, dass die Selbstbestäubung ein Schlüsselfaktor für die Ausbreitung nicht-heimischer Arten ist", sagt Koautor Franz Essl von der Universität Wien. Arten, die sich selbst befruchteten, konnten im Durchschnitt in mehr Weltregionen einwandern.

Gerade am Beginn der Ausbreitung scheint es für Pflanzen vorteilhaft zu sein, nicht von Bestäubern oder Fortpflanzungspartnern abhängig zu sein, so die Biologen. Die Bestände seien in diesem frühen Ausbreitungsstadium klein, Selbstbestäubung erleichtere daher die Bildung von Samen. (APA, red, 21.10.2016)