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Die Proteste in Venezuela sind abgesagt.

Foto: REUTERS/MARCO BELLO

Caracas – Die venezolanische Opposition hat am Dienstag einen für Donnerstag geplanten Protestmarsch zum Amtssitz von Präsident Nicolas Maduro abgesagt. Dies sei auf Bitten des Vatikans geschehen, teilte Parlamentssprecher Henry Ramos Allup mit.

Venezuela wird seit fast einem Jahr von einem heftigen Konflikt zwischen Regierung und Opposition erschüttert. Letztere hat mittlerweile die Mehrheit im Parlament und versuchte ein Amtsenthebungsverfahren gegen Maduro durchzusetzen, das von der Regierung jedoch blockiert wurde. Deshalb gingen zuletzt mehrfach Hunderttausende Oppositionsanhänger auf die Straße.

Vermittlung

Unter Vermittlung des Vatikans und der Union südamerikanischer Staaten begannen schließlich am Sonntag Gespräche zwischen Opposition und Regierung. In einem ersten Schritt der Annäherung hatte die Regierung daraufhin am Montagabend fünf Gegner Maduros aus der Haft entlassen.

Die Opposition antwortete ihrerseits mit der Absage eines für Dienstag geplanten Verfahrens gegen Maduro im Parlament. Zugleich betonten die Regierungsgegner jedoch, die Vermittlungsgespräche abbrechen zu wollen, sollten ihre Forderungen – darunter eine Vorverlegung der für Ende 2018 geplanten Präsidentenwahlen sowie die Freilassung von 100 Oppositionsanhängern – nicht erfüllt werden.

Venezuela leidet seit dem Verfall des Ölpreises auf dem Weltmarkt unter einer schweren Wirtschaftskrise. Wegen der Versorgungsengpässe gab es zuletzt immer wieder Unruhen und Plünderungen, bei Protesten wurden mehrere Menschen getötet. Die Opposition macht Maduro und seine Regierung für die wirtschaftlichen Probleme verantwortlich. (APA, 1.11.2016)