Radio Wien in einem unserer Testautos führt zu einer Rüge vom Chef – und wirft die Frage auf, was unsere Leserinnen und Leser eigentlich wohl hören.

"Ich hab' schon wieder ein Auto von dir übernommen, in dem Radio Wien eingestellt war. Wie kann das passieren?", fragt ein Autotester-Kollege ganz unverblümt. In seinen Autos läuft meist FM4. Manchmal auch Superfly. "Ich will aus erster Quelle wissen, was der Bürgermeister denkt, oder ich brauch' am Weg in die Arbeit die Verkehrsnachrichten – ich kann mich nimmer erinnern, was der wahre Grund ist ...", lautete die patzige Antwort.

Aus der Luft oder der Dose

Obwohl: Vom eingestellten Radiosender allein lässt sich nicht unbedingt auf das Hörverhalten des letzten Fahrers schließen. Manchmal kommt die Musik ja in Wirklichkeit aus der mobilen Dose, und das Radio aktiviert sich erst, weil die Infotainment-Einheit das Smartphone nicht findet.

Manche Kollegen alterieren sich gerne, wenn ein Autoradio keinen CD-Player mehr hat. Und das ist bei den neuesten Autos immer öfter der Fall. Bei Tests, gemeinsam mit Kollegen von anderen Medien, gibt es meist keine Musik aus den Boxen. Da konzentrieren wir uns auf die Geräusche, die von ganz allein beim Fahren auftreten.

Sprechen mit dem Fahrer verboten

Was hören Sie eigentlich im Auto? Musik oder Nachrichten? Rock, Blues, Country, Soul? Volksmusik oder Klassik? Radio, CD oder MP3? Letzteres von der CD, dem USB-Stick oder dem Smartphone? Oder streamen Sie gar ein Internetradio – wenn Sie nicht sowieso telefonieren? Plaudern Sie mit dem Beifahrer, der Beifahrerin? Oder lauschen sie permanent ihren oder seinen spitzen Schreien? Ist das Sprechen mit dem Fahrer gar ganz verboten, und sogar die Reifen müssen möglichst leise sein? (Guido Gluschitsch, 11.11.2016)