Hinter jeder Idee braucht es Geld für die längerfristige Umsetzung.

Wien – Endlich tut sich mal wieder etwas in der heimischen Gründerszene. Und damit sind nicht die Unternehmer gemeint, die versuchen, mit ihrer Idee am Markt Fuß zu fassen, also zumindest nicht ausschließlich. Denn hinter jeder Idee braucht es Geld für die längerfristige Umsetzung. Sogenanntes Wagniskapital ist in Österreich aber rar geworden, seitdem sich auch Banken nach der Finanzkrise aus diesem Geschäftsfeld verabschiedet haben.

Mit Apex-Ventures kommt nun ein Fonds auf den Markt, der von drei privaten Business-Angels aufgesetzt wurde. Diese sind Christoph Kanneberger, langjähriger Executive Director bei JPMorgan und CFO der Powerserv Group, Stefan Haubner, vormals Partner bei VAVE EuVECA Invest, und Andreas Riegler, langjähriger Senior Vice President bei Sony und Managing Partner bei der Investment-Holding Imagine Ventures.

Mit dem Fonds wollen die drei Experten einen mittleren, zweistelligen Millionenbereich einsammeln. Das Geld soll in erster Linie in innovative Start-ups investiert werden, die über neuartige Kerntechnologien in ausgewählten Wachstumsbranchen verfügen. Dabei sind Investments in der Early-Stage-Phase eines Unternehmens angedacht – es ist aber auch ausreichend Kapital für notwendige Anschlussfinanzierungen vorgesehen. Zu den ausgewählten Wachstumsbranchen gehören Start-ups, die neue Technologien in den Sparten Fintech, digitale Medien, Sicherheit und Wissensmanagement sowie moderne Arbeitswelt entwickeln. Als Kerngebiete für Investments zielt der Fonds auf die deutschsprachigen Länder, Mittel- und Osteuropa sowie Skandinavien.

Vor allem den sogenannten High-Net-Worth-Individuals aus Deutschland und Österreich soll eine Beteiligung am Apex-Ventures-Fonds angeboten werden.

Schlusslicht

Der massive Mangel an Beteiligungskapital für junge Unternehmen wird regelmäßig auch vom Private-Equity-Verband AVCO beklagt. Im Vorjahr wurden 108,6 Mio. Euro an privatem Wachstumskapital in 129 kleine und mittlere Unternehmen investiert – damit ist Österreich im EU-Vergleich und auch im Raum DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) eines der Schlusslichter. Das Fundraising-Volumen des DACH-Raums belief sich in den Jahren 2011 bis 2015 auf 15,7 Milliarden Euro, der Anteil Österreichs über denselben Zeitraum lag lediglich bei 569,9 Mio. Euro (3,6 Prozent).

Als Finanzmarkt leide Österreich zudem unter einem Gesetzesvakuum hinsichtlich einer international wettbewerbsfähigen rechtlichen PE/VC-Struktur. Zusätzlich wurden durch die restriktive Implementierung der europäischen Alternative Investment Fund Manager Directive (AIFMD) im Rahmen des AIFMD-Gesetzes die österreichischen Wachstumskapitalgeber mit fundamentalen Einschränkungen bei der nachhaltigen Aufstellung frischen Eigenkapitals belastet. (bpf, 14.11.2016)