Ein Brunnen ist für manchen Hund eine Hetz. Pipsi sind da auch Temperaturen um vier Grad noch recht.

Foto: APA/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer

Der scharfe Strahl des Hochdruckreinigers verhieß nichts Gutes. Das heißt, für uns schon, weil der Wagen nach der Waschstraße wieder adrett und sauber war, um vor dem gestrengen Blick des Kollegen A. zu bestehen. Zumindest die Außenhaut. Denn für den Innenraum müsste ein Putztrupp mit Lysoform anrücken, um seiner Adlerlinse zu entsprechen, die selbst des Pipsi-Hundes Haare hinten unter dem Beifahrersitz mühelos erspäht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Regen von der Seite

Als der Waschwart den Schlamm vom Lack abspritzte und dabei das ordnungsgemäß in die Beförderungsanlage der Waschstraße eingefädelte Fahrzeug umrundete, spitzte die Mischlingshündin ihre Ohren. Regen von der Seite und mit solch bedrohlichem Geräusch?

Das geht gar nicht. Tropfen von oben sind schlimm genug. Aber vor ihnen kann man sich immerhin halbwegs schützen, wenn man sich nur dicht genug an die Hauswand drückt oder unter herausragenden Balkons spaziert. Wenn überhaupt. Denn bei Dauerregen rührt sich Pipsi üblicherweise erst gar nicht aus ihrem Nest, beziehungsweise erst dann, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt.

Stressabbau

Nicht auszudenken, was die riesigen Bürsten mit Wasser und Schaum an Emotion auslösten, obwohl die Principessa der Waschung ja ohnehin in sicherer und trockener Entfernung beiwohnte. Den Stress baute sie dann auf dem Arsenalgelände ab. Beim Springbrunnen mit dem bronzenen Soldaten vor dem Kriegsmuseum stellte sich Pipsi dem Nass – und nahm (bei vier Grad!) ein letztes Bad im Becken. (Luise Ungerboeck, 14.11.2016)