Altenfelden – Nach dem Brandanschlag auf ein Asylwerberheim in Altenfelden in Oberösterreich sind die Ermittlungen weiter im Gange. "Wir haben rund 200 Personen befragt und es wurden auch Hausdurchsuchungen durchgeführt", berichtete Polizeisprecher David Furtner am Sonntag. Daraus hatte sich kein Tatverdacht ergeben. Die Staatsanwaltschaft Linz hat daher das Verfahren vorläufig ausgesetzt, erklärte Furtner.

Am Sonntag wurde nach einem Bericht der "Kronenzeitung" bekannt, dass das Verfahren abgebrochen wurde. Das bestätigte auch die Staatsanwaltschaft Linz. "Das Ruhen des Verfahrens hat nichts mit den Ermittlungen der Polizei zu tun", stellte der Polizeisprecher klar. Dabei handle es sich lediglich um einen Formalakt. Die Polizei arbeite unterdessen weiter an dem Fall. "Sobald eine konkrete Spur da ist, wird die Staatsanwaltschaft informiert."

Umfangreich habe man bisher im Rahmen der eingesetzten SOKO aus Experten des Landeskriminalamtes, des Verfassungsschutzes und Bezirkskräften ermittelt. Bei den Befragungen im Ort selbst hätten sich die Anrainer der Polizei gegenüber "neutral" verhalten. "Sie haben nicht geblockt, aber uns auch nicht bejubelt", beschrieb ein Ermittler die Stimmung. Es soll mindestens vier Hausdurchsuchungen gegeben haben. "Diese fanden im Mühlviertel im Rechtsextremen-Milieu statt", bestätigte Furtner.

Der Brandanschlag hatte Anfang Juni in Österreich für Aufsehen gesorgt. Ein oder mehrere Täter zündeten die Flüchtlingsunterkunft an zwei Stellen an. Insgesamt 48 Bewohner hätten damals demnächst unter Betreuung des Roten Kreuzes einziehen sollen. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Die Holzriegel-Fertigteilhäuser wurden aber völlig zerstört. Mehr als 300.000 Euro betrug nach dem Feuer der Gesamtschaden. (APA, 13.11.2016)