10.916

Meter in die Tiefe tauchte das U-Boot Trieste im Jahr 1960. Außen dran hing die Rolex Deep Sea Special und hielt dem Druck von einer Tonne pro Quadratzentimeter stand. Ein bis heute ungebrochener Rekord für Taucher und Uhr. "Freue mich, Ihnen verkünden zu können, dass Ihre Uhr in elftausend Metern Tiefe funktioniert", schrieb Jacques Piccard in einem Telegramm an Rolex. Stockdunkel und saukalt ist es im Marianengraben, und was macht Piccard? Er schaut auf die Uhr.

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80

Grad Celsius Plusgrade heiß und minus 45 Grad kalt kann es sein, und die Sinn EZM 7 S verrichtet noch immer ihren Dienst. Obwohl diese Temperaturspanne rekordverdächtig ist, reicht das theoretisch nicht einmal für einen Saunagang. Tatsächlich zielen Uhren mit Temperaturresistenztechnologie aber darauf ab, dass das Werk über lange Zeiträume funktionsfähig bleibt. Verantwortlich dafür ist neben der Hartstoffbeschichtung ein Spezialöl, das vor allem bei Kälte noch flüssig bleibt. Die bunten Skalenringe dieser Uhr sind übrigens nicht nur fesch, sondern geben Feuerwehrleuten an, wie lang sie noch Atemluft haben.

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11.002.000

Schweizer Franken oder umgerechnet 10,2 Millionen Euro ist der höchste Verkaufspreis, den eine Armbanduhr jemals erzielt hat. So viel war im November 2016 jemanden das Sondermodell einer Patek Philippe Referenz 1518 bei einer Versteigerung des Auktionshauses Philips wert. Was daran so teuer ist? Das Modell hat – unüblich für eine Patek aus dem Jahr 1943 – ein Edelstahlgehäuse, was sie extrem selten macht. Mondphase und Ewigen Kalender gibt's obendrauf. Man will ja wissen, wann die nächsten Auktionen stattfinden.

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3.600.000

Halbschwingungen pro Stunde muss ein Werk vollführen, um wie der Tag Heuer Mikrotimer Flying 1000 als die genaueste mechanische Uhr zu gelten. Jeder Funk- wecker, der auf eine Atomuhr zugreift, ist zwar präziser, aber eine Tausendstelsekunde so hübsch mit neongrünem Zeiger darstellen können Atome halt nicht.

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14,88

Gramm bringt die Time Walker Pythagore Ultra-Light von Montblanc auf die Waage. Die Verwendung von Titan und Karbon macht sie leichter als eine Nachtigall.

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228,48

Kubikmillimeter groß ist das kleinste und leichteste Handaufzugswerk, das seit 1929 in der Jaeger LeCoultre Kaliber 101 schlägt. Die bescheidenen Maße von 14 x 4,8 x 3,4 Millimeter sind bis heute Weltrekord, der auch im Guinnessbuch nachzulesen ist. Unbedingt Lesebrille dazukaufen!

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400.000

Meter über der Erde kreist die Raumstation ISS. Richard Garriott flog 2008 als Weltraumtourist dort hinauf. Für seinen Spaziergang im All ließ er sich die Seiko Spring Drive Spacewalk maßanfertigen.

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3,65

Millimeter dünn ist die 2014 entwickelte Piaget Altiplano 900P inklusive Weißgoldgehäuse. Flacher kann man eine mechanische Uhr (mit Handaufzug) derzeit nicht bauen. Zwei Punkte sind bei Schlankheitskuren für mechanische Uhren essenziell: Zum einen müssen die beweglichen Bauteile auf ein Minimum reduziert werden, ohne dadurch die Funktion und Ganggenauigkeit zu beeinträchtigen. Zum anderen ist es nötig, Uhrwerk und Gehäuse quasi in einem Stück zu denken und zu fertigen.

Foto: Piaget

5,15

Millimeter "dick" ist die Octo Finissimo Automatic von Bulgari, die seit heuer (2017) den Weltrekord für das flachste Automatikuhr der Welt hält. Das Automatikwerk (BVL138) mit einem Mikrorotor aus Platin selbst ist 2,23 Millimeter dünn und steckt in einem 40-Millimeter-Gehäuse.

Foto: Bulgari

1.200

Vickers ist buchstäblich härter als Stahl. Diesen Härtegrad – nach dem britischen Rüstungskonzern Vickers und dessen Prüfverfahren benannt – erreicht man nur mit Keramiken, wie sie für das Gehäuse der Panerai Luminor 1950 3 Days GMT Automatic Ceramica verwendet werden. Während gewöhnliches Saphirglas mit 2000 Vickers ohnehin sehr robust ist, steht und fällt die gesamte Kratzfestigkeit einer Uhr mit der Härte des Gehäuses. Meist wird Edelstahl mit maximal 220 Vickers verwendet. Das war den Kampfschwimmern der italienischen Marine, für die Panerai ursprünglich entwickelte, nicht hart genug. Man hat ja nicht nur Einsätze in weichem Wasser.

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15.000

Gauß, wie sie ein Induktionskochfeld erzeugt, können einer Uhr wie der Omega Seamaster Ploprof nichts anhaben. Mit der Einheit Gauß wird die magnetische Flussdichte angegeben, und Magnete sind bekanntermaßen die natürlichen Feinde mechanischer Uhren: Werden Teile eines Werks magnetisch, beeinträchtigt dies die Ganggenauigkeit. Um das zu verhindern, verbaut man möglichst viele amagnetische Komponenten. Endlich kann also beim Kochen eine Taucheruhr getragen werden!

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40

Gramm wiegt der ultraleichte RM 50-03 Tourbillon Split Seconds Chronograph McLaren F1 – inklusive Armband –, was ihn zum leichtesten mechanischen Chronografen aller Zeiten macht. Möglich wurde dies durch die Verwendung modernster technischer Materialien. Neben Titan und TPT-Karbon kommt im Modelldesign ein in der Uhrmacherkunst völlig neues Material zum Einsatz: Graph TPT, das auch als Graphen bekannt ist. Ein Nanomaterial, das sechsmal leichter und 200-mal stabiler als Stahl ist und bereits von McLaren beim Bolidenbau eingesetzt wird. Das Uhrwerk selbst misst sieben Gramm. (Sascha Aumüller, RONDO Exklusiv, 7.4.2017)

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