Sehr schön, wie die beiden Norbert Hofers da im ORF zu sehen waren. Seit Monaten sagt Hofer einmal, er würde die Regierung rausschmeißen, dann streitet er das ab. In der ZiB 2 spielte Armin Wolf eine Rede des Präsidentschaftskandidaten vor Gleichgesinnten in Tirol ab. Der scharfmacherische Hofer mit eisigem Blick: "Deswegen sage ich (der Regierung): Entweder ihr kommt in die Gänge, oder ihr geht!" In der ZiB 2 dann Hofer in Soft-Version. Die Stimme sanft, der Blick treuherzig, die Kreide staubte durchs Studio.

Selten hat man ein besseres Beispiel für die perfekt angelernte Technik gesehen, mit der Rechtspopulisten in Diskussionen bei den Gutgläubigen punkten. Abstreiten, umdeuten, darüber hinwegreden. Selten hat man aber auch so ein eklatantes Beispiel für die Kampf-und-Hass-Rhetorik der Rechtspopulisten erleben können.

Hofer in Tirol: "Kennt wer einen Moslem, der im Pflegebereich tätig ist, der bereit ist, unseren Senioren die Windeln zu wechseln? Ich kenne ihn nicht." Umgehend antwortete die Caritas: Wir haben 130 muslimische Pfleger. Auch der Pflegeverband, die Wiener Spitalsholding etc. widerlegten Hofers Behauptung. Und STANDARD-Leser Rudolf H. schreibt: "Meine Mutter wird von Pflegern betreut, die Muslime sind, aus Albanien und aus Tunesien. Wie lange darf Hofer das noch sagen?"

Er verwendete allerdings statt "sagen" ein anderes Verb. (Hans Rauscher, 17.11.2016)