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Ein lautstarker Kritiker Donald Trumps: Alec Baldwin.

Foto: AP / Evan Agostini

Einmal hat es Alec Baldwin tatsächlich in die Politik gezogen: Der US-Schauspieler und Anhänger der Demokraten dachte darüber nach, im Jahr 2013 für das Amt des Bürgermeisters von New York zu kandidieren. Die Pläne ließ er bald wieder fallen – er wolle sich lieber weiterhin der Schauspielerei widmen.

Nun ist Baldwin sogar als künftiger US-Präsident zu sehen. Mit Trump-Perücke, Trump-Stimme, Trump-Gestik und einer guten Portion Trump-Mimik macht sich der 58-Jährige in der Comedyshow Saturday Night Live satirisch über den Republikaner her. Baldwin hatte zuvor in einigen Folgen bereits den Wahlkämpfer Donald Trump parodiert, nun nimmt er den designierten Präsidenten aufs Korn.

Im jüngsten Sketch geht es um Trumps Eignung für das höchste Amt im Staat: Baldwin alias Trump sieht nach einem Gespräch über die Nahostpolitik im Internet nach, was eigentlich dieser IS ist, und zeigt sich auch sonst haarsträubend unbedarft. "Völlig einseitig" und "überhaupt nicht lustig" findet das der echte Trump auf Twitter. Baldwin lässt sich davon nicht beeindrucken – er hat angekündigt, mit den Parodien weiterzumachen.

Dass die Sache in den USA einige Wellen schlägt, ist nicht zuletzt Alec Baldwins Bekanntheit zu verdanken. Mit Filmen wie Jagd auf Roter Oktober, Beetlejuice oder Blue Jasmine hat er es längst ins Stammpersonal der amerikanischen Unterhaltungsindustrie geschafft. 1958 im Staat New York geboren, studierte Baldwin zunächst Politikwissenschaft an der George Washington University, entschloss sich dann aber für eine Schauspielausbildung.

In erster Ehe war Alec Baldwin mit der Schauspielerin Kim Basinger verheiratet, mit ihr hat er eine Tochter. Ein Sorgerechtsstreit nach der Scheidung lieferte ausgiebig Stoff für Boulevardmedien. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Yogalehrerin Hilaria, hat er drei Kinder – der jüngste Sohn kam heuer im September zur Welt.

Familienbande spielen auch in Baldwins jüngster Satire-Causa eine Rolle – und es zeigt sich dabei der Graben, der seit der Wahlschlacht zwischen Donald Trump und Hillary Clinton quer durch die US-Gesellschaft geht und selbst unter Verwandten Streit sät: Alecs Bruder Stephen, auch Schauspieler, hat im Wahlkampf Trump unterstützt. Alec macht dazu unter der Trump- Perücke ein Trump-Gesicht und lobt "sein" großartiges Team: Immerhin sei sogar Stephen, "der beste der Baldwin-Brüder", auf seiner Seite, so der Comedy-Trump.(Gerald Schubert, 22.11.2016)