Kairo – Archäologen haben in Abydos in Oberägypten die Ruinen einer vermutlich mehr als 5.000 Jahre alten Ansiedlung entdeckt. Die kleine an einen Friedhof grenzende Stadt aus der Frühzeit der ägyptischen Kultur diente hochrangigen Repräsentanten als Unterkunft. Wie der ägyptische Antikenminister Mahmud Afifi am Mittwoch mitteilte, wurde die Stadt rund 400 Meter vom Tempel von Sethos I. gefunden.

Die Wissenschafter gehen davon aus, dass die Stadt, zu der auch 15 größere Grabstätten gehörten, bis ins Jahr 3.300 vor unserer Zeitrechnung datiert. Damals, während der ersten Dynastien, entwickelte sich Abydos zu einer der bedeutendsten Nekropolen des Landes. Hohe Vertreter des Reiches beaufsichtigten dabei die Errichtung der großen Grabmäler für die königliche Familie vor Ort und bewohnten die nun entdeckte Siedlung.

Den Angaben zufolge fanden die Archäologen vom Antikenministerium Hütten, Keramik und Steininstrumente. Diese Funde legen nahe, dass auch die Arbeiter die Siedlung bewohnten. Die Grabstätten, die teils noch größer als die Gräber in Abydos selbst seien, gehörten wahrscheinlich bedeutenden Menschen. "Diese Entdeckung kann Licht in die Frühzeit der Geschichte von Abydos werfen", erklärte Afifi.

Foto: Ministry of Antiquities

Die Stadt Abydos liegt auf dem westlichen Nilufer rund 160 Kilometer nördlich von Luxor. Die von vordynastischen Herrschern gegründete Stadt ist für ihre Tempel und Gräber berühmt. (APA/red, 23.11.2016)