Foto: Metro-Verlag

Sucht man nach der Idee, nach dem gemeinsamen Nenner dessen, was das typische, gute alte Wien ausmacht, und verwendet hiezu die mathematische Gleichung eines Ausschlussverfahrens von Komponenten wie Idiom, Stil, Architektur, Kunstsinn, gutbürgerlicher Küche, Traditionsbewusstsein, bourgeoisem Bildungsbürgertum, gepaart mit einem antiproletoiden, aristokratischen Selbstverständnis, dann landet man unter den 23 Bezirken Vindobonas letztlich mitten im Achten.

Die Josefstadt ist es denn auch, die Fritz Panzer, ein bekannter und bekennender Connaisseur in Sachen Kunst und Stil, im gleichnamigen Band porträtierte. Beletage der Stadt nennt er den erst mit dem Ringstraßenbau erschlossenen Rayon. Eloquent-amüsant erzählt er von der Historie des noblen, modern-urbanen Bezirks, von den Menschen, die ihn prägten, bewohnten und bewohnen.

Detailverliebt lässt uns der Flaneur anhand von Spaziergängen Entwicklungen und Zeitenwenden nacherleben, Gründerzeithäuser, Kirchen, Gymnasien und Kunstwerke betrachten und Menschen auferstehen. (Gregor Auenhammer, 28.11.2016)