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Linz – Die Freiheitlichen Arbeitnehmer Oberösterreichs stellen das Weihnachtsgeld für Muslime infrage. In einem Facebook-Posting vom Donnerstag hieß es: "Bald gibt es wieder Weihnachtsgeld. Auch für Moslems, die christliche Feste und Bräuche ablehnen. Wie findet ihr das?" Nach viel Kritik und massiven Diskussionen haben die Arbeitnehmervertreter ihr Posting wieder gelöscht.

Der Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer, AK-Vorstand Gerhard Knoll, bestätigt auf STANDARD-Nachfrage die Facebook-Umfrage: "Wir wollten eine Diskussion anstoßen. Es geht darum, die Doppelmoral aufzuzeigen: Mit dem Wort Weihnachten haben viele Moslems sonst ein Problem. Da wird dann diskutiert, ob man etwa die Weihnachtsmärkte nicht in Wintermärkte umbenennen soll. So etwas ärgert viele – als Voest-Betriebsrat weiß ich das. Und beim Weihnachtsgeld hat man plötzlich unter den Moslems kein Problem mit dem Wort 'Weihnachten'."

Keine politische Forderung

Aber "natürlich" würden die Freiheitlichen Arbeitnehmer Oberösterreichs keine Abschaffung des Weihnachtsgeldes für Muslime fordern: "Das ist keine Forderung von uns. Das wäre ja wirklich diskriminierend."

Diskutiert wurde auf Facebook übrigens heftig über das blaue Weihnachtssujet – letztlich selbst für die FPÖ dann offensichtlich zu heftig: "Wir haben es dann vom Netz genommen. Es ist einfach ausgeufert. Gerade in die friedliche Vorweihnachtszeit passt so eine Art der Diskussion nicht", erläutert Knoll.

Das sogenannte Weihnachtsgeld ist kein christlicher Brauch, sondern in Österreich in den Kollektivverträgen geregelt. Die Höhe entspricht meist einem Monatsgehalt, es wird auch als das 14. Monatsgehalt bezeichnet. (mro, koli, 28.11.2016)