Amsterdam – Das niederländische Parlament will verschleierten Menschen den Zugang zu öffentlichen Gebäuden verbieten. Die Abgeordneten verabschiedeten am Dienstag einen Gesetzesentwurf, wonach Personen, die ihr Gesicht verbergen, Regierungsgebäude, Schulen, Verkehrsknotenpunkte und Krankenhäuser nicht mehr betreten dürfen.

Grundsätzlich soll an allen Orten, an denen das Erkennen der Identität eines Menschen wichtig ist, das Tragen von Gesichtsschleiern untersagt werden.

Teilverbot auch in Frankreich

Es sind vor allem orthodox-muslimische Frauen, die ihr Gesicht verhüllen. Die Niqab lässt einen Sehschlitz frei, bei der Burka sind die Augen durch ein Stoffgitter verdeckt. Der Gesetzesentwurf muss noch vom Senat gebilligt werden, bevor er in Kraft treten kann.

Gesichtsschleier sind in den Niederlanden seit Jahren umstritten. Die den Islam ablehnende Partei für die Freiheit von Geert Wilders wirbt sei Jahren für ein vollständiges Verbot von Niqab und Burka. In Umfragen liegt die Partei derzeit auf Platz eins, im März wird in den Niederlanden ein neues Parlament gewählt. In Frankreich gilt bereits ein Burkaverbot. Im Sommer hatte auch der deutsche Bundesrat ein Verbot von Gesichtsschleiern in Gerichtssälen gefordert. (APA, 29.11.2016)