Die Döblinger haben sich mehrheitlich gegen das Parkpickerl und also gegen Parkgebühren und Abgaben in Höhe von rund 140 Euro im Jahr ausgesprochen.

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Wien – Döblings Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) zeigte sich am Tag nach der Bezirksbefragung zum Parkpickerl, die mit einem mehrheitlichen Nein endete, ratlos. "Wie es weitergeht? Ich weiß es nicht", sagte der Bezirkschef, der seit 38 Jahren im Amt ist, dem STANDARD. Tiller habe im Vorfeld hunderte E-Mails und Anrufe von Bürgern erhalten, die für ein Parkpickerl eintraten. Über das knappe Nein-Votum (51,6 Prozent) zeigte er sich "enttäuscht", der Bürgerwunsch sei aber zu respektieren. 54.227 Kuverts wurden verschickt, fast 31.000 Bürger nahmen an der Befragung teil.

Wobei Tiller einräumt, dass es im Bezirk dringenden Handlungsbedarf gebe. In Gebieten mit besonders hohem Stellplatzdruck, etwa beim Bahnhof Heiligenstadt, könne er sich als Übergangslösung ein lokal begrenztes Parkpickerl vorstellen. Auch Anrainerzonen seien eine Möglichkeit. Diese sind in Wien aber nur dort erlaubt, wo es auch eine Parkraumbewirtschaftung gibt. Derzeit prüft der Verfassungsgerichtshof die Rechtmäßigkeit dieser Bestimmung, Tiller hofft auf eine Aufhebung. "Im Moment heißt es leider Geduld haben."

Die Einführung des Parkpickerls ist laut Tiller trotz des Bürgervotums möglich, wenn die Bezirksvertretung das beschließt. "Im Moment sehe ich diese Chance aber nicht." (David Krutzler, 29.11.2016)

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