Hat viel Arbeit vor sich: Damir Canadi.

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Mattersburg/Wien – Damir Canadi steht auch nach dem vierten Spiel als Rapid-Trainer noch ohne Sieg da. Der Vizemeister erreichte am Mittwochabend bei Tabellenschlusslicht Mattersburg nur ein 1:1, blieb damit im November komplett sieglos und holten lediglich zu Monatsbeginn beim 2:2 gegen Sassuolo in der Europa League und jetzt im Burgenland einen Punkt. Dazwischen gab es vier Niederlagen in Folge.

Die erste davon, das 0:1 zu Hause gegen den WAC, kostete Mike Büskens den Job. Dessen vom nunmehriger Tabellenführer Altach geholter Nachfolger Canadi hatte dann gleich zu Beginn seiner Amtszeit drei Niederlagen zu verdauen. "Es ist nicht mühsam, Rapid-Trainer zu sein. Natürlich hätte ich es mir anders vorgestellt", meinte Canadi nach dem Rückfall auf Platz sieben gegenüber Sky.

Wie schon Büskens bemängelt auch Canadi die Ineffizienz der Rapidler im Abschluss. "In der 45. Minute müssen wir finalisieren, und Kvilitaia versucht den Tormann zu überheben. Dann gehst du mit einem 1:0 in die Pause. Gleich nach der Pause hat Schaub die große Chance – dann steht es 2:0, und so gewinnst du solche Spiele. Und in der 92. Minute müssen wir den Stanglpass konsequenter spielen." Tatsächlich hatte Rapid vor und nach dem Wechsel sowie kurz vor Schlusspfiff wieder einmal einige Hundertprozentige leichtfertig vergeben.

Schlusslicht im zweiten Saisonviertel

Bestraft wurde das erneut mit einem Rückstand aus einem Freistoß des Spaniers Jano in der 72. Minute. Doch Rapids Joker Philipp Malicsek stach und erzielte nur vier Minuten später das 1:1. "Positiv war, dass wir den Rückstand gleich ausgleichen konnten", sagte Canadi, der am Samstagnachmittag zu Hause gegen den Vorletzten St. Pölten endlich den ersten Sieg sehen will. Rapid ist allerdings auch in der Heimtabelle mit elf Punkten aus acht Spielen nur Siebenter – und im zweiten Saisonviertel mit bisher fünf Punkten überhaupt das Schlusslicht.

"Natürlich sind wir nicht zufrieden, man merkt die Verunsicherung im Kombinationsspiel. Die Mannschaft ist mehr verunsichert als erwartet, und dann muss man auch einmal einen Schritt zurückgehen, und ich werde der Mannschaft die Hilfestellung geben", kündigte Canadi an. "Ich freue mich auf diese Aufgabe nach wie vor, und wir werden schauen, dass wir noch mit den nötigen Punkten in den Winter kommen. In dieser Phase kann die Mannschaft sehr viel lernen und mitnehmen. Wir müssen diese Situation annehmen, und ich werde der Mannschaft Lösungen anbieten."

Mattersburg verringerte den Abstand auf den Vorletzten St. Pölten, der zu Hause gegen den WAC ein 0:4-Debakel erlitt, auf drei Punkte. Trainer Ivica Vastic sprach zwar von einem gerechten Remis, trauerte aber dem Sieg nach. "Schade für uns, weil wir in Führung gegangen sind. Vielleicht haben wir zu viel Kraft beim Jubeln verbraucht und dann so schnell den Ausgleich bekommen." (APA, red, 1.12.2016)