Bild nicht mehr verfügbar.

Virtual Reality wird bis 2027 viel mehr sein, als Brillen und Controller.

Foto: Reuters

IT-Riese Microsoft feiert den Beginn der Computer Science Education Week. Zu diesem Anlass will man aber auch auf ein Defizit hinweisen. In 34 OECD-Staaten liegt der Anteil der Frauen bei Universitätsabschlüssen in Computerwissenschaften unter 20 Prozent. In den USA sind es etwa nur zwölf Prozent.

Daher will man die Leistungen und Kompetenzen der eigenen Forscherinnen hervorkehren. Sie geben in einem Blogeintrag einen Ausblick auf technologische Fortschritte im kommenden Jahr und werfen auch einen Blick in die Zukunft, ins Jahr 2027.

Bye bye, Suchfeld

Susan Dumais ist in den Labors im Firmenhauptquartier in Redmond tätig. Sie rechnet damit, dass das Maschinenlernen kommendes Jahr zu spürbaren Fortschritten im Bereich der Internetsuche führen wird. Bis 2027 soll schließlich das klassische Suchfeld verschwunden sein. Stattdessen übernehmen Computersysteme, die überall eingebettet sind und kontextbezogen auf uns reagieren. Sie liefern uns dann Ergebnisse bezogen auf Standort, Inhalt und andere Faktoren, ohne dass diese explizit erwähnt werden müssten. Heutige Sprachassistenten zeigen bereits Ansätze dieser Entwicklung.

Ähnlich sieht es auch ihre Kollegin Oriana Riva. Sie prognostiziert eine zusehende Entkoppelung zwischen der Interaktion mit mobilen Geräten und ihrer grafischen Benutzeroberfläche. Immer weniger Nutzer werden Apps direkt auf ihren Devices installieren, immer mehr Anwendungen verwandeln sich in Hintergrunddienste für Chatbots und digitale persönliche Assistenten. 2027 nutzen wir schließlich intelligente und personalisierte Systeme um uns herum, die uns "wirklich verstehen" und unsere Bedürfnisse vorhersagen können.

VR beschert Halluzinationen

Ihre Standort-Kollegin Mar Gonzalez Franco beschäftigt sich mit Virtual-Reality-Technologie. Sie erwartet für 2017 Fortschritte im Bereich des Body Trackings, also der Erkennung der Bewegung des eigenen Körpers in virtuellen Welten. In den folgenden zehn Jahren wird das heute noch recht rudimentäre Erlebnis dann zusehends durch immer mehr Sensoren aufgewertet, die auch in der Lage sein werden, Halluzinationen zu erzeugen und die Wahrnehmung der Realität zu verändern.

Asta Roseway erwartet wiederum, dass Technologien wie das Computersehen kommendes Jahr zunehmend in die Landwirtschaft vordringen werden. Gemeinsam mit Datenanalyse und Cloudtechnologie werden Bauern immer präzisere Informationen über ihre Pflanzen und Tiere erhalten. Zehn Jahre später wird ihnen künstliche Intelligenz dabei helfen, trotz den Herausforderungen von Klimawandel und Naturkatastrophen die besten Erträge zu erzielen und gleichzeitig nachhaltiger mit den Böden umzugehen. (gpi, 06.12.2016)