Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine verzögerte psychische Reaktion – auf ein extrem belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung.

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New York – Popstar Lady Gaga (30) kämpft nach eigenen Worten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung. "Ich leide an PTBS. Ich habe das noch nie erzählt", sagte die Sängerin in einem Beitrag der US-Fernsehshow "Today" vom Montag.

Vor zwei Jahren hatte die Sängerin berichtet, dass sie mit 19 Jahren vergewaltigt worden sei. Ob sie darin die Ursache ihrer Belastungsstörung sieht, ließ Lady Gaga in dem Video offen. Zuletzt hatte der Popstar auch von Depressionen berichtet.

Anlass für Gagas Bekenntnis war ein Besuch in einem Wohnheim für obdachlose homo- und transsexuelle Jugendliche im New Yorker Stadtteil Harlem. Viele der Bewohner wurden nach eigenen Angaben von Freunden und Familien wegen ihrer Sexualität verstoßen oder leiden unter psychischen Problemen.

Flashbacks

"Ich habe nicht die gleichen Probleme wie ihr", sagte Gaga den Jugendlichen. "Aber bin psychisch krank und ich kämpfe jeden Tag mit dieser Krankheit". Die Sängerin rief ihre Fans im Rahmen der Aktion #ShareKindness auf, Mitmenschen gütig zu behandeln: "Das ist kostenlos – und unbezahlbar".

Extrem belastende Ereignisse können bei Betroffenen psychische Spuren hinterlassen, wie etwa eine posttraumatische Belastungsstörung. Sie tritt teils erst Monate später auf und zeigt sich in unterschiedlichen Symptomen. Häufig werden die Erkrankten schwermütig oder depressiv, haben Alpträume, körperliche Schmerzen und Panikattacken.

Viele erleben das Ereignis – oft eine lebensbedrohliche Situation – in ihrer Vorstellung immer wieder. Der Alltag kann zu einer schier unüberwindlichen Herausforderung werden. Hilfe bietet eine Psychotherapie, in vielen Fällen ist eine stationäre Behandlung nötig. (APA, dpa, 6.12.2016)